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Adipositasprävention: DGKJ fordert den Nutriscore

27.06.2019

Die Politik ist aufgefordert: Notwendig ist ein leicht verständliches Kennzeichnungssystem von Lebensmitteln und Getränken.

In dieser letzten Sitzungswoche vor der Sommerpause finden im Bundestag und den Bundesministerien gleich mehrere Gespräche rund um die Themen Ernährung, Gesundheitsförderung und Prävention statt. Diese Themen sind besonders in der Kinder- und Jugendmedizin sehr präsent. Denn auch wenn die Gesamtzahl der Kinder mit ernsten Gewichtsproblemen in den letzten Jahren auf hohem Niveau stagniert, so ist die soziale Ungleichheit für das Auftreten von krankhaftem Übergewicht (Adipositas) im Kindes- und Jugendalter im letzten Jahrzehnt stark angewachsen. Aktuelle Zahlen aus der nationalen Kinder- und Jugendgesundheitsuntersuchung (KIGGS) belegen, dass die Häufigkeit der an Adipositas erkrankten Kinder und Jugendlichen bei niedrigem sozio-ökonomischen Status um mehr als das 4fache erhöht ist. Dies können und wollen wir als medizinisch wissenschaftliche Fachgesellschaft nicht tolerieren. 
Die DGKJ fordert daher effiziente politische Maßnahmen zur Prävention von Übergewicht. Ein entscheidender Schritt ist dabei die Einführung eines LEICHT verständlichen Kennzeichnungssystems auf der Vorderseite der Verpackung verarbeiteter Lebensmittel und Getränke. Dieses muss auf einen Blick über eine günstige oder ungünstige Zusammensetzung des Produkts informieren. So ist es auch im Koalitionsvertrag auf Seite 89 festgeschrieben: „Transparenz und Information für Verbraucherinnen und Verbraucher soll durch eine verständliche und vergleichbare Lebensmittelkennzeichnung gewährleistet werden, um eine ausgewogene Ernährung zu erleichtern.“ Um diese Aufgabe zu erfüllen, eignet sich nach Einschätzung der DGKJ der NutriScore von den zur Diskussion stehenden Systemen am besten.

Das Positionspapier der DGKJ  nimmt Stellung zu dieser wichtigen Präventionsmaßnahme für eine stärkere Gesundheitsförderung.

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