Prof. Dr. Reinhard Berner, Vorstandsmitglied, vertrat die Position der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) über diese 5 Kernbotschaften:
- Kinder erkranken selbst nur selten schwer an COVID-19.
- Kinder jeden Alters sind grundsätzlich empfänglich für SARS-CoV-2 und können das Virus übertragen. Jüngere Kinder scheinen weniger anfällig für Infektionen zu sein; wenn sie infiziert sind, führt dies seltener zu einer Weitergabe der Infektion.
- Kinder in Gemeinschaftseinrichtungen nehmen am Infektionsgeschehen teil, sind aber nach aktuellem Wissensstand (und Einschätzung von CDC und ECDC) selbst kein Treiber der Pandemie.
- Für Kinder sind Schulen und KiTas systemrelevant, denn sie treffen im Kern ihre sozialen und intellektuellen Grundbedürfnisse und ihre Entwicklung; insofern bedürfen jedwede Einschränkungen, die Kindern fremdnützig auferlegt werden, einer wissenschaftlich konkret belegbaren Rechtfertigung.
- Schulschließungen können nur das letzte Mittel sein; es gibt eine Reihe konkret benennbarer Interventionen, die davor ergriffen und konsequent umgesetzt werden können, z.B. Etablierung von AHA-L Regeln, Masken in den Schulen und auf den Schulwegen, (Schnell-)Tests und strukturiertes Ausbruchsmanagement, hygienebeauftragte Lehrer etc.
Weitere Informationen:
- Überblick der stationär behandelten Kinder mit SARS-CoV2-Infektion in Deutschland seit 18.03.2020
- Aktualisierte Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) zur Rolle von Schulen und KiTas in der COVID-19 Pandemie