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Kompromisslos? Der Weg des Gesetzes zur Reform der Pflegeberufe

27.03.2017

Die DGKJ kritisiert das politische Vorgehen mit dem Entwurf zur Pflegeberufereform, die laut Bundesgesundheitminister noch vor der Wahl kommen wird.

Bundesgesundheitsminister Gröhe kündigte kürzlich an, dass er noch in dieser Wahlperiode mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Reform der Pflegeberufe rechne. – Der Bundesminister scheint davon auszugehen, dass sein strittiges Projekt einer gemeinsamen Ausbildung für die Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege in dem für den 29. März angesetzten Koalitionsausschuss oder gar noch vor diesem Treffen endlich freigegeben wird.

Die Verschiebung des Themas in nichtöffentliche politische Runden mache deutlich, mit welcher Konsequenz die vielen kritischen Stimmen von Gesundheitsexperten und Eltern überhört würden, kritisiert Dr. Karl-Josef Eßer, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), der Fachgesellschaft von über 15.000 Kinder- und Jugendärztinnen und –ärzten in Deutschland.

Die Reformpläne und das politische Vorgehen hatte die DGKJ mehrfach kritisiert und sich vor wenigen Wochen in einer breit angelegten Aktion an die Parteispitzen von CDU, CSU und SPD gewendet: 33 Organisationen trugen in einem Offenen Brief ihre Bedenken gegen eine Generalistik in der Pflege zusammen und stellten einen Kompromissvorschlag für eine neuartige Ausbildung zur Kinderkrankenpflege vor.

Kinderärzte und Eltern befürchten einen Qualitätsverlust bei der Pflege kranker Kinder, wenn die generalistische Ausbildung aus überwiegend politischen Gründen vorangetrieben wird. Wiederholt hatten sich Verbände und Organisationen aus der Kinder- und Jugendmedizin und Eltern-Selbsthilfe an die Politik gewandt, damit die Reformansätze sachlich und fachorientiert geprüft und beraten werden.

Dr. Sybille Lunau Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitDeutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ)

Tel: 030 3087779-14

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