Herausforderungen für die Kinder- und Jugendmedizin
Die medizinische Versorgung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrungen werden auf dem diesjährigen Kongress für Kinder- und Jugendmedizin thematisiert.
Die Veranstaltung, die am 19. September in Mannheim eröffnet wird, befasst sich mit den besonderen Herausforderungen, denen junge Menschen und nach der Flucht aus Krisenregionen ausgesetzt sind.
Das Erleben von Kriegen, das Leiden unter humanitären Katastrophen oder das Aufwachsen in Krisengebieten belasten Kinder und Jugendliche erheblich. Ihre fachgerechte Betreuung wird oft durch Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede oder den fehlenden Zugang zum Gesundheitssystem erschwert.
„Für Kinder mit Fluchterfahrung wird das Wissen um migrationsspezifische Gesundheitsproblemen benötigt, um gezielt medizinisch beraten und eine ausreichende gesundheitliche Versorgung gewährleisten zu können – und damit die Chance auf eine gesunde Entwicklung zu verbessern“, erklärt Prof. Dr. Michael Melter, Kongresspräsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ). Zudem müssen Kinder mit Fluchterfahrungen neben dem Verlust des gewohnten Umfelds allzu häufig auch noch die Trennung von ihren Familien oder gar den Verlust ihrer Bezugspersonen bewältigen.
Im Rahmen des Kongresses geben Vorträge von Expertinnen und Experten aus der Migrationsmedizin tiefgehende Einblicke in die Realität von Kindern, die inmitten bewaffneter Konflikte aufwachsen oder die Auswirkungen humanitärer Krisen erleben. Zudem werden konkrete Projekte vorgestellt, die sich beispielsweise mit der Gesundheitsvorsorge für Kinder in Gemeinschaftsunterkünften befassen. Dabei wird auch auf die enormen Herausforderungen eingegangen, die sich aus der Betreuung von Kindern mit belastenden Krisenerfahrungen für Familien und Fachkräfte gleichermaßen ergeben.
Auch alltägliche Situationen werden thematisiert, etwa bei der Untersuchung unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter oder beim allgemeinen Zugang zur kinderärztlichen Versorgung, insbesondere zu präventiven Maßnahmen wie Ernährungsberatung oder Impfungen. Es besteht ein großer Bedarf an Aufklärung und Information über unser Gesundheitssystem und über die Strukturen eines für die Betroffenen kostenfreien Zugangs zu Kliniken, Ambulanzen und weiteren Einrichtungen. Besonders deutlich wird die Bedeutung kultureller Faktoren – von Sprache über Religion bis hin zur Welterfahrung – am Beispiel der Kinderpalliativmedizin, wo diese Aspekte eine immense Rolle in existenziellen Entscheidungsprozessen einnehmen.
Der Kongress setzt ein starkes Zeichen für die Notwendigkeit einer umfassenden und kultursensiblen Versorgung von Kindern und Jugendlichen, die durch Krisen und Konflikte schwer belastet sind.
Der Kongress, zu dem mehr als 2.000 Teilnehmende erwartet werden, wird von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) in Zusammenarbeit mit den Fachgesellschaften für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin, Kinderchirurgie, Pädiatrische Psychosomatik, der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie und dem Berufsverband Kinderkrankenpflege organisiert. Entstanden ist ein hochaktuelles, interdisziplinäres Programm mit über 100 Sitzungen, Vorlesungen und Workshops.
Für die Redaktionen:
Wir laden Sie herzlich ein, am Kongress für Kinder- und Jugendmedizin in Mannheim vom 19.-21. September 2024 teilzunehmen oder ausgewählte Fachvorträge der Symposien im Nachgang online zu erleben (eine Live-Übertragung findet nicht statt). Bitte akkreditieren Sie sich bis zum 16.09.2024 unter diesem Link.
Gern vermitteln wir Ihnen auch schon im Vorfeld des Kongresses Interview und Gespräch mit Prof. Dr. Michael Melter, Kongresspräsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ).
Pressekontakt
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ)
Dr. Sybille Lunau
Chausseestr. 128/129 | 10115 Berlin
Tel. +49 30 3087779-14
presse(at)dgkj.de