Das Gesundheitsministerium NRW, DGKJ und andere Akteure machen in ihrer gemeinsamen Initiative auf das Problem von Übergriffen aufmerksam und zeigen Solidarität mit allen Beschäftigten im Gesundheitswesens. Die Aktion betont die enorme gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit der Menschen im Gesundheitswesen – ganz egal welcher Herkunft und welcher Hautfarbe. Die Slogans verdeutlichen die Rolle der Mitarbeitenden im Gesundheitswesen als Kümmerer und Helfer in der Not und setzen diese der zerstörerischen Kraft von Rassismus, Diskriminierung und Gewalt entgegen.
Aus der Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen vom 17.02.2025:
Die Mitarbeitenden im Gesundheitswesen
Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung aus dem Jahr 2024 kam zu dem Ergebnis, dass der Anteil ausländischer Beschäftigter in der Krankenpflege bundesweit bei rund 14 Prozent und in der Altenpflege bei 19 Prozent liegt. Damit besitzt etwa jede sechste Pflegekraft in Deutschland eine ausländische Staatsangehörigkeit. Die Studie zeigte zudem, dass die Anzahl der Beschäftigten mit ausländischer Staatsangehörigkeit sowohl in der Kranken- als auch in der Altenpflege zwischen 2013 und 2023 um jeweils über 250 Prozent angestiegen ist.
In Nordrhein-Westfalen hatten im Jahr 2023 rund 30 Prozent der Auszubildenden in der Pflegefachassistenz eine ausländische Staatsbürgerschaft. In den Pflege- und Gesundheitsfachberufen (unter anderem Pflegefachassistenz, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie sowie Ausbildungen in den Medizinisch-technischen Berufen) in Nordrhein-Westfalen lag der Anteil der Auszubildenden mit ausländischer Staatsbürgerschaft 2023 bei 12,1 Prozent.
Von den rund 124.000 Kammerangehörigen Ärztinnen und Ärzten in Nordrhein-Westfalen, haben - inklusive Ärztinnen und Ärzten mit doppelter Staatsbürgerschaft - rund 22.000 eine ausländische Staatsbürgerschaft.
Gewaltvorfälle im Gesundheitswesen
Die Polizeiliche Kriminalstatistik des Landeskriminalamts zeigt insgesamt und unabhängig vom Tatmotiv, dass Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die Persönliche Freiheit in Krankenhäusern und Sanatorien zwischen 2019 und 2023 um rund 40 Prozent zugenommen haben. 2023 gab es 1.705 Fällen. In der Polizeilichen Kriminalstatistik sind ausschließlich Straftaten enthalten, die der Polizei bekannt geworden sind, bearbeitetet und an die Staatsanwaltschaft abgegeben wurden.
An einer Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zum allgemeinen Thema Gewalt in Praxen hatten im vergangenen Herbst 7.580 Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie Medizinische Fachangestellte teilgenommen. 80 Prozent der Befragten gaben an, verbale Gewalt in Form von Beschimpfungen, Beleidigungen oder Drohungen erlebt zu haben. 43 Prozent der Befragten gaben darüber hinaus an, innerhalb der vergangen fünf Jahre körperliche Gewalt erlebt zu haben.
Die komplette Pressemitteillung swie die Resolution können Sie hier auf den Seiten des MAGS abrufen.