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Abschlussbericht Interministerielle Arbeitsgruppe

08.02.2023

Zum Thema „Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona“ war die DGKJ eingebunden

Heute hat die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMA) Jugend ihren Abschlussbericht zu den Folgen der Corona-Pandemie für besonders belastete Kinder, Jugendliche und ihre Familien vorgelegt. Als Experten waren Prof. Dr. Jörg Dötsch und Prof. Dr. Reinhard Berner von der DGKJ eingebunden.

Die beiden Kinder- und Jugendärzte erläuterten die sekundären gesundheitlichen Auswirkungen der Pandemie anhand aktueller Reports und Erhebungen. (Quellen s. Abschlussbericht)

Einen signifikanten Anstieg während der Pandemie weist der BMI bei Kindern und Jugendlichen auf. Insbesondere die Altersgruppe der unter 13-Jährigen weist eine drastische Gewichtszunahme auf, und auch bei Teenagern und jungen Erwachsenen ist der Anstieg des BMI seit 2020 signifikant. Studien zeigen eine starke Belastung der Kinder und Jugendlichen durch Adipositas, Angststörungen, Depressionen, Essstörungen. Immer mehr Jugendliche beurteilen die eigene Lebensqualität als belastet – und diese negative Einschätzung ist erschreckend abhängig von dem Sozialstatus ihrer Familie.

Entsprechend braucht es nach Meinung der Experten Maßnahmen und Programme, die nicht nur die pandemiebedingten Defizite kompensieren helfen, sondern die die bereits zuvor bestehenden Ungleichheiten in Bildungs- und Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen nachhaltig verbessern, mit bundesweit einheitlichen und flächendeckenden Strukturen.

In der Zusammenarbeit der Bundes- und Länderebene und verschiedener Ministerien innerhalb der IMA sehen die Kinder- und Jugendärzte einen entscheidenden Schritt, die Pandemiefolgen für Kinder aufzuarbeiten und den gesundheitlichen Belastungen entgegenzuwirken.

Zudem aus Sicht der Kinder- und Jugendmedizin die Empfehlung: Kinderrechte im Grundgesetz verankern, um zukünftige Gesetze und Maßnahmen a priori auf Vereinbarkeit mit dem Kindeswahl zu prüfen.

Zum Abschlussbericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona“


Aus den Medien:
Studiogespräch: Prof. Jörg Dötsch, Präsident Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. WDR Aktuelle Stunde 08.02.2023
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