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Auszeichnungen auf dem Kongress für Kinder- und Jugendmedizin

23.09.2024

Die DGKJ verlieh auf ihrer Jahrestagung in Mannheim Wissenschaftspreise und Ehrungen.

Bild: DGKJ/Hauss
Adalbert-Czerny-Preis für Dr. Vincent Gaertner, verliehen von Prof. Dr. Ursula Felderhoff-Müser, Präsidentin der DGKJ.

Adalbert-Czerny-Preis ​

​​Dr. med. Vincent Gaertner (35) wurde auf dem Kongress für Kinder- und Jugendmedizin mit dem Adalbert-Czerny-Preis 2024 der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) ausgezeichnet. Der Preis, dotiert mit 10.000 Euro sowie einer Medaille des Namensgebers, zeichnet besondere wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Kinderheilkunde mit Einschluss ihrer Grenzgebiete aus.

Dr. Gaertners Arbeit „Deciphering Mechanisms of ​Respiratory Fetal-to-Neonatal​ Transition in Very Preterm Infants“ untersucht die spezifischen Atemmuster von sehr frühgeborenen Kindern, mit denen sie den hoch komplexen Übergang vom intrauterinen zum extrauterinen Leben bewältigen. Nach Auffassung der DGKJ-Jury „entschlüsselt diese Arbeit erstmals Mechanismen einer erfolgreichen Transition vom Fötus zum Neugeborenen bei sehr frühgeborenen Kindern und trägt entscheidend zu unserem pathophysiologischen Verständnis dieser einzigartigen Situation bei“. Zudem würdigte die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Ulrike Herberg den Beitrag als methodisch sehr anspruchsvoll, die Fragestellung originell, die Ergebnisse klinisch relevant und entsprechend sehr hochrangig publiziert (2024 im American Journal of Respiratory and Critical Care).

Dr. Vincent Gaertner begann nach dem Studium der Psychologie sein Medizinstudium mit Stationen in Regensburg und Melbourne. Nach Aufenthalten in Lusaka und Zürich ist er heute als Assistenzarzt am Dr. von Hauner’schen Kinderspital in München tätig.

In einem Videointerview erläutert Vincent Gaertner seine Forschungen und sieht darin „einen Puzzlestein“ dafür, den Kindern mehr Zeit für die komplexen Anpassungsprozesse nach der Frühgeburt zu geben. Hier auf youtube: https://www.youtube.com/watch?v=l9OJkY74A0A

Selma-Meyer-Dissertationspreis

Bild: DGKJ/Hauss
Selma-Meyer-Dissertationspreis für Dr. Konstantin Helmsauer, verliehen von Prof. Dr. Ursula Felderhoff-Müser, Präsidentin der DGKJ.

Mit dem Selma-Meyer-Dissertationspreis zeichnet die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) eine „zukunftsorientierte pädiatrische Promotionsarbeit“ aus. Er wurde der jüdischen Kinderärztin Selma Meyer, die 1927 als erste Frau zur außerordentlichen Professorin für Kinderheilkunde ernannt wurde, gewidmet.

In diesem Jahr erhält Dr. med. Konstantin Helmsauer (30) diesen Preis für seine Promotion über „MYCN Amplifikation im Neuroblastom: ​Sequenz, Chromatinlandschaft und ​genomische Remodellierung“ und damit für einen Beitrag zum besseren Verständnis von Genregulation im Kontext extrachromosomaler Genamplifikation. Die Jury der DGKJ zeigte sich zudem beeindruckt von der hochrangigen Publikation von Dr. Helmsauers Arbeiten z.B. in Nature Genetics and Nature Communications.  

Dr. Helmsauer ist als Arzt in Weiterbildung in der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie & Hämatologie der Charité Berlin tätig.

Ein Interview mit ihm können Sie hier auf youtube ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=sg8v1YqxyYU

 

ESPED Investigator Award

Bild: DGKJ/Lunau
ESPED Investigator Award für Prof. Dr. Ulrike Mütze, hier mit Prof. Dr. Ursula Felderhoff-Müser, Präsidentin der DGKJ.

Erstmals wurde in diesem Jahr der „ESPED Investigator Award“ der ​​​​​Erhebungseinheit für Seltene Pädiatrische Erkrankungen in Deutschland (ESPED) vergeben. Die ESPED wird von der Deutschen Gesell­schaft für Kinder- und Jugend­medizin (DGKJ) unterstützt und dient der Gewinnung bundesweiter Daten zur Häufigkeit seltener pädiatrischer Erkrankungen.

Preisträgerin ist Prof. Dr. med. Ulrike Mütze (45) mit der Arbeit „Vitamin B12 Deficiency Newborn Screening“​. Hier lobt die DGKJ-Jury: „Der Studienansatz war originell, die Analyse professionell und die Fragestellung von hoher Relevanz. Die Ergebnisse bieten eine solide Grundlage für die Einführung des Screenings. Da die Symptome/Schäden bei spätem Therapiebeginn irreversibel sind, ist der Nutzen für die betroffenen Kinder evident“. Zudem hoben die Preisrichter/-innen hervor, dass diese Untersuchung auch als zukünftiges Modell für die Durchführung ähnlicher Studien dienen könne.  

Ergebnisse der Studie wurden bereits im laufenden Bewertungsverfahren des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Erweiterung des Neugeborenen-Screenings in Deutschland begutachtet und positiv bewertet.  

Prof. Dr. Ulrike Mütze ist Funktionsoberärztin der Sektion für Neuropädiatrie und Stoffwechselmedizin am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsklinik Heidelberg.

Ehrenmitgliedschaft

Bild: DGKJ/Hauss
DGKJ-Ehrenmitgliedschaft für Prof. Dr. Hans-Iko Huppertz, hier mit Prof. Dr. Ursula Felderhoff-Müser, Präsidentin der DGKJ.

Die Deutsche Gesell­schaft für Kinder- und Jugend­medizin (DGKJ) zeichnet Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um die Kinder- und Jugendmedizin verdient gemacht haben, mit der Ehrenmitgliedschaft aus. 2024 wurde Prof. Dr. med. Hans-Iko Huppertz mit einer Ehrenmitgliedschaft geehrt.

Prof. Huppertz studierte Humanmedizin in Bonn und Würzburg, wurde 1979 approbiert und promoviert. Er ging als Entwicklungshelfer 1982-84 nach Rwanda, Zentralafrika. Nach der Facharztanerkennung in Kinderheilkunde verbrachte er die Jahre 1988-90 als Fellow an der University of British Columbia in Vancouver. Danach baute er ein Forschungslabor für Rheumatologie und Infektiologie an der Universitätskinderklinik in Würzburg auf, habilitierte 1992 und wurde dort im selben Jahr Oberarzt. 1999 übernahm er schließlich die Leitung der Prof.-Hess-Kinderklinik am Klinikum Bremen-Mitte, die er bis 2019 leitete. 

Daneben engagierte sich Herr Huppertz auf zahlreichen Ebenen für die Kinder- und Jugendmedizin: u.a. mit Übernahme der DGKJ-Jahrestagungspräsidentschaft 2005 in Bremen, in den Spezialgesellschaften für Kinder-Rheumatologie und Infektiologie auf deutscher und europäischer Ebene. In der DGKJ übernahm er viele Jahre Verantwortung als Vorstandsmitglied, brachte seine Expertise in die Nationale Kommission zur Eradikation der Poliomyelitits ein, wirkte als Herausgeber von Editorial Boards und als Reviewer mehrerer Zeitschriften. Zudem engagierte er sich als Generalsekretär der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin. In ihrer Laudatio betonte DGKJ-Präsidentin Prof. Dr. Ursula Felderhoff-Müser den großen Dank für den Beitrag Herrn Prof. Huppertz´ zur Begründung des Bündnisses Kinder- und Jugendgesundheit, dem neben der DGKJ auch weitere Gesellschaften und Fachverbände angehören.

Sehen Sie hier ein Interview von DGKJ-Vizepräsident Prof. Dr. Jörg Dötsch mit dem neuen Ehrenmitglied der DGKJ: https://www.youtube.com/watch?v=hD8_ge3cIi0


Pressekontakt

Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ)
Dr. Sybille Lunau
Chausseestr. 128/129 | 10115 Berlin
Tel. +49 30 3087779-14
presse(at)dgkj.de

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