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Kinder haben nicht die Wahl…

16.01.2025

… sie müssen sich verlassen auf uns Erwachsene, dass wir sie bestmöglich versorgen, begleiten und unterstützen. Dies umfasst den Schutz von Kindern vor verletzenden, ausgrenzenden und polarisierenden Parolen, die verstärkt durch den Bundestags-Wahlkampf auch die Lebenswelten von Kindern beeinflussen.

Als wir Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte uns vor genau einem Jahr mit dem Aufruf „Menschenskinder“ zu Wort meldeten, um uns gegen menschenverachtende und diskriminierende Stimmungsmache auszusprechen und klar für Toleranz und kulturelle Vielfalt einzutreten, erfuhren wir viel Zuspruch. Diese Unterstützung gilt unseren Kolleginnen und Kollegen, von denen viele internationale und kulturelle Vielfalt in unseren Arbeitsalltag bringen. Nun stehen wir alle kurz vor der Bundestagswahl 2025 und müssen wahrnehmen, wie alltäglich Polarisierungen, Diskriminierungen, rassistische und rechtsextreme Positionen geworden sind, auch in den Krankenhäusern und den Praxen. Kinder bleiben davon nicht unberührt, ihre Entwicklung und ihre Weltsicht wird entscheidend geprägt davon, wie Konflikte ausgetragen und mit welchen Mitteln Meinungen vertreten werden. Hier sind wir alle gefragt und aufgefordert, nicht gleichmütig zu werden, sondern uns einzusetzen, denn:

Kinder brauchen unseren besonderen Schutz, auch vor menschenverachtenden, verletzenden, aggressiven und diskriminierenden Parolen. Die UN-Kinderrechtskonvention hält das Recht des Kindes auf besonderen Schutz und besondere Fürsorge fest, denn es geht darin um das Aufwachsen und Leben „im Geist des Friedens, der Würde, der Toleranz, der Freiheit, der Gleichheit und der Solidarität“.

Die Teams in Kinderkliniken und -praxen, ihre Patientinnen und Patienten sowie deren Familien sind – wie die Wissenschaft und Forschung generell – auf Offenheit, Austausch und echtes „Teamwork“ angewiesen. Dies reicht über den medizinischen Bereich hinaus und erfasst auch den sozialen, gesellschaftlichen und politischen Bereich. Es ist unsere Pflicht und unsere Verantwortlichkeit als erwachsene Menschen, alle Kinder gleichermaßen zu schützen. Daher stimmen wir für eine weltoffene und freiheitliche Gesellschaft!

Der geschäftsführende Vorstand
im Namen der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ)



Pressekontakt
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ)
Dr. Sybille Lunau
Chausseestr. 128/129 | 10115 Berlin
Tel. +49 30 3087779-14
presse@dgkj.de

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