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GMK-Beschlüsse zur Zuckerreduktion

09.10.2020

Weniger Zucker in der Kinderernährung – dies ist das Ziel gleich mehrerer Beschlüsse der Gesundheitsministerkonferenz:

In der Sitzung am 1. Oktober 2020 wurden etliche Forderungen aufgegriffen, für die sich die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin seit Jahren engagiert.

Prof. Dr. Berthold Koletzko, Vorsitzender der DGKJ-Ernährungskommission, begrüßt u.a. die Absicht der Gesundheitsministerkonferenz, auf Kinder zugeschnittene Werbung für ungesunde Lebensmittel über die bisherigen Regelungen hinaus zu unterbinden: „Medien haben einen extrem wichtigen Einfluss auf das Ernährungsverhalten von Kindern und können ihr Konsum- und Gesundheitsverhalten nachhaltig prägen. Werbung beeinflusst Kinder, eben auch in Bezug auf Präferenz, Kauf und Verzehr von energiereichen und nährstoffarmen Speisen und Getränken – mit der Folge von Übergewicht und Adipositas und anderen Problemen.“ Der Rundfunkstaatsvertrag soll laut GMK insoweit ergänzt werden, dass „Marketing für ungesunde Lebensmittel mit hohem Gehalt an zugesetztem Zucker, sowie mit hohem Salz- oder Fettgehalt angelehnt an die WHO-Nährwertprofile nicht an Kinder gerichtet“ wird.

In einem weiteren Punkt deuten die Gesundheitsministerien stärkeren politischen Druck an: So sollen Reduktionsziele für Zucker mit einem konkreten Zeitplan für einzelne Produktgruppen verbunden werden und - falls es zu keiner freiwilligen Vereinbarung kommen sollte - die Umsetzung per Gesetz durch die Bundesregierung erfolgen.

Desweiteren fordert die GMK das Bundesministerium für Ernährung auf, sich für eine Änderung der Lebensmittelkennzeichnung auf europäischer Ebene einzusetzen, um darüber auch in Deutschland eine verpflichtende Einführung des Nutri-Scores umzusetzen. „Endlich!“, kommentiert DGKJ-Generalsekretär Burkhard Rodeck: „Ein solch klares `Ja´ zur Pflicht, Lebensmittelprodukte klar und verständlich mit dem Nutri-Score zu kennzeichnen, hat sich schon viel zu sehr hingezogen. Wissenschaft und Verbraucherschutz sprechen sich schon längst dafür aus, was seitens der Politik mit einer freiwilligen Kennzeichnung abgebremst wurde. Der Beschluss der GMK markiert nachdrücklich das Ziel einer einheitlichen und besseren Information für die Verbraucher.“

Die DGKJ hat wiederholt ernährungspolitische Forderungen erhoben, z.B. 2018 in diesem Positionspapier zum BMEL-Konzept „Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten“.

 

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