Georg Benjamin
Dr. med., Kinderarzt (?), Stadtschularzt
Stadt / Region | Berlin |
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Adresse | Berlin-N 20, Badstr. 16 |
Geburtsdatum | 10.09.1895 |
Geburtsort | Berlin |
Geschlecht (männlich/weiblich) | männlich |
Sterbedatum | 26.08.1942 |
Sterbeort | KZ Mauthausen |
Schicksal | Deportation |
Biografische Angaben | Studium Mathematik und Naturwissenschaften in Genf. Kriegsteilnehmer I. Weltkrieg. 1918/19-1922 Studium der Medizin in Berlin, Marburg. Approbation 1923, Dissertation Berlin 1923 (Grotjahn). Prakt. Jahr im KKFK, im Jüd. Krankenhaus und der Städt. Irrenanstalt Berlin Dalldorf. RMK 1937+; VÄR. 1922 Eintritt in die KPD, Tätigkeit in der Arbeiter-Samariter-Bewegung. 1923-1924 Ass.Arzt an der Säuglingsfürsorgestelle A im Stadtbezirk Wedding. Weiterbildung zum Kommunal-, Schul- und Fürsorgearzt. Teilnahme Sozialhyg. Übungen bei Alfred Grotjahn sowie an der Sozialhygienischen Akademie Charlottenburg (dort Facharztprüfung). Medizinalpraktikant an den Wittenauer Heilstätten und am KKFK. Ärztl. Betreung der Kinder des Erholungslagers für Arbeiterkinder in Hammelspring. 1924-1930 hauptamtl. Schularzt Bezirksamt Wedding, wegen politischer Betätigung als KPD-Bezirksverordneter aus dem Dienst entfernt. Leitung „Proletarischer Gesundheitsdienst“, Tätigkeit in der Arbeiter-Samariter-Bewegung und der Internationalen Arbeiterhilfe. Mitgl. VSÄ. Zahlreiche kritische Stellungnahmen und wiss. Publikationen zu aktuellen Problemen der Sozialpolitik und des Gesundheitswesens. 1928 vor dem Verein Sozialistischer Ärzte: „Leitsätze zum Ausbau der Sozialhygiene“: späterer Einfluß auf das Gesundheitswesen der DDR. Bruder des Schriftstellers Walter Benjamin (1892-1940). Verheiratet 1926 mit Hilde Benjamin, 1953-1967 Justizministerin der DDR. 1932 kurzfristig Niederlassung als prakt. Arzt in der Badstr. 16.04.1933 Schutzhaft KZ Sonnenburg, wieder freigelassen. 1936 wegen Hochverrat zu 6 Jahren Zuchthaus (Brandenburg-Görden) verurteilt. 1942 Arbeitslager Wuhlheide; 26.08.1942 Tod durch Berühren der Starkstromleitung im KZ Mauthausen. |
Quellen | Irina Winter; Hilde Benjamin; Weder; Schwoch 2009 |