Jahresbericht 2023



Jahresbericht 2023

Der Konvent für fachliche Zusammenarbeit innerhalb der DGKJ ist das zentrale Forum für den fachlichen Austausch zwischen den verschiedenen pädiatrischen Disziplinen und Arbeitsgemeinschaften. Der Konvent nimmt die gemeinsame Interessensvertretung der pädiatrischen Disziplinen wahr, bündelt gemeinsame Aktivitäten und kann ihnen das politische Gewicht einer wissenschaftlichen Fachgesellschaft mit mehr als 19.000 Mitgliedern verleihen. Im Folgenden berichte ich über die wesentlichen Aktivitäten des Konvents für 2023:

Am 19. April fand die große Frühjahrssitzung des Konvents statt, auf Wunsch der Teilnehmenden online. Themen waren neben den Berichten aus der DGKJ sowie aus den Kommissionen (z. B. Leitlinien, Transition) u. a. die Medizinprodukteverordnung, die Krankenhausreform, hier insbesondere die Thematik der Definition der Leistungsgruppen, der ambulante OP-Katalog sowie Updates zu Europa (EAP) und die PPUGV.

Während des Kongresses für Kinder- und Jugendmedizin traf sich der Konvent im September in Hamburg. Folgende Themen wurden erörtert: Die aktuelle Krankenhausreform, hier insbesondere die Position der DGKJ und der Konventgesellschaften zur Definition der Leistungsgruppen, weitere gesundheitspolitische Themen wie die vorgeschriebene Beratung im Vorfeld von Schwangerschaftsabbrüchen sowie die Post-/ Long-COVID-Aktivitäten. Berichte über den aktuellen Stand zu den Vorschlagsverfahren (OPS und ICD) sowie Neuigkeiten aus Europa vervollständigten die Themen. Darüber hinaus wurde eine Koordination der fachlichen und gesundheitspolitischen Stellungnahmen diskutiert, und ein Vorgehen für die Zukunft abgestimmt. Erfreulich ist zunächst, dass die Zahl der Anfragen aus Politik, AWMF, G-BA etc. an die DGKJ und die Konventgesellschaften kontinuierlich zu steigen scheint; auch wenn es Arbeit macht, die Pädiatrie wird gehört. Allerdings erreichen diese Anfragen die Konventgesellschaften und die DGKJ teilweise parallel. Eine Abstimmung von gemeinsamen Positionen, im Idealfall als gemeinsame Stellungnahme, bleibt ein wichtiges Ziel. Der vor 13 Jahren von allen Konventgesellschaften konsentierte Kodex wurde ins Bewusstsein gerufen.

Das Sprecherteam bestehend aus Prof. Dr. Dominik Schneider (Dortmund) und in der Stellvertretung Prof. Dr. Antje Schuster sowie Prof. Dr. Hans-Georg Koch (Braunschweig) wurde für ein Jahr bestätigt. Diese kurze Amtsperiode ist durch die terminliche Diskordanz zwischen der DGKJ-Vorstandswahl (2024) und der Amtsperiode der Konventsprecher bedingt. 2024 findet die reguläre Sprecherwahl statt, um zwischen Vorstandswahl und Amtszeit des Konvent-Sprecherteams wieder Konkordanz zu erreichen.

In der Kommission für Weiterbildung und Strukturfragen des Bündnisses Kinder- und Jugendgesundheit wurde auf einer Sitzung in Essen weiterhin die Entwicklung der fachlich gebundenen Weiterbildungskataloge kritisch diskutiert. Einige angemerkte Korrekturen an der MWBO sind leider noch nicht eingearbeitet worden. Aktuell werden die fachlich gebundenen Weiterbildungskataloge für die Schwerpunktweiterbildungen, später die Zusatzweiterbildungen, ausformuliert.

Der Konventsprecher ist Mitglied der AG Kinderschutz des Bündnisses für Kinder- und Jugendgesundheit, die einmal im Quartal online tagt.

Weitere gesundheitspolitische Stellungnahmen wurden u. a. zu folgenden Themen unter den Konventgesellschaften abgestimmt und koordiniert:

  • Richtlinie zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten der BÄK (Richtlinie Hämotherapie)
  • Stellungnahme zum Referentenentwurf zum Selbstbestimmungsgesetz (BMFSFJ)
  • Referentenentwurf des BMG zum kontrollierten Umgang mit Cannabis und zur Änderung weiterer Vorschriften (Cannabisgesetz – CanG)
  • Formulierungshilfe eines Gesetzes zur Förderung der Qualität der stationären Versorgung durch Transparenz (Krankenhaustransparenzgesetz)
  • Stellungnahme zur Zentrendefinition, speziell kinderonkologische Zentren durch den GBA; kritische Kommentierung der geplanten Entfernungsregel zu onkologischen Zentren. Keine Definition der pädiatrischen Strukturen anhand von Vorgaben aus der Erwachsenenmedizin

Der Konvent war darüber hinaus im März/April in die Erarbeitung eine Liste unverzichtbarer Arzneimittel im Zusammenhang mit den Lieferengpässen durch das BfArM beteiligt.

Zuletzt: Die DGKJ-Präsenz auf X (vormals Twitter) wird (vorerst weiterhin) kontinuierlich gepflegt, trotz der aktuell sinkenden Nutzerzahlen von noch >2600 Followern.

Prof. Dr. Dominik Schneider, Konventsprecher