Neonatologen und Neonatologinnen sind in Kinderkliniken und Kinderabteilungen, an Perinatalzentren und in Geburtskliniken tätig. Ihr Arbeitsfeld ist eng an die Pädiatrische Intensivmedizin gekoppelt und häufig beginnt ihr Einsatz schon während der Geburt: Innerhalb von Minuten muss sich das neugeborene Kind an das Leben außerhalb des Mutterleibs umstellen und z. B. seine Atmung, seinen Kreislauf und die Körpertemperatur dem neuen Umfeld anpassen. Treten hier Probleme auf, unterstützt ein Spezialist diesen Prozess der Anpassung – der Neonatologe.
Welche Ausbildung hat ein Neonatologe?
Nach dem in der Regel 6-jährigen Medizinstudium erfolgt eine mindestens 5-jährige Ausbildung zum Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin. Auf eine an die Facharztprüfung anschließende Weiterbildung von 2 bis 3 Jahren folgt schließlich die Anerkennung als „Facharzt / Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin mit dem Schwerpunkt Neonatologie“.
Hochrisiko-Frühgeborene werden zur Sicherheit noch bis zu 2 Jahren von „ihrem“ Neonatologen nachbetreut.
Wann behandelt ein Neonatologe / eine Neonatologin Ihr Kind?
Neonatologen betreuen Ihr Kind, wenn es beispielsweise bereits bei Geburt oder in den ersten Wochen danach krank ist, wenn eine Fehlbildung vorliegt oder wenn es sehr früh auf die Welt kommt. Die neonatologische Betreuung umfasst neben Diagnose und Behandlung auch die Beurteilung der weiteren Entwicklung des Kindes.
Wenn sich bereits während der Schwangerschaft bestimmte Risiken für Mutter oder Kind abzeichnen, folgt meist die Überweisung in Perinatalzentren, die auf die Betreuung dieser Fälle spezialisiert sind. Die Zusammenarbeit von Geburtshilfe und Neonatalogie ist hier besonders eng. Ziel ist auch hier eine natürliche und möglichst entspannte Geburt, und die technische und personelle Ausstattung sichert im Problemfall die bestmögliche Betreuung von Mutter und Kind.
Schwerpunkt neonatologischer Arbeit
Den Schwerpunkt der neonatologischen Arbeit bildet die Betreuung des „Frühgeborenen“. Als Frühgeborene werden Kinder bezeichnet, die vor 37 Schwangerschaftswochen auf die Welt kommen. Durch die Weiterentwicklung der Neonatologie hat sich die Grenze der Überlebensfähigkeit auch von extrem früh geborenen Kindern ab 23 - 24 Schwangerschaftswochen und einem Gewicht von 500 Gramm und weniger enorm erhöht. Die intensive Unterstützung der lebensnotwendigen Körperfunktionen erfolgt bei Frühgeborenen solange, bis Reifung und Wachstum einen stabilen Stand erreicht haben. Hochrisiko-Frühgeborene werden zur Sicherheit noch bis zu 2 Jahren von „ihrem“ Neonatologen nachbetreut.
Auch bei normal verlaufender Schwangerschaft kann es zu seltenen Anpassungsschwierigkeiten des Kindes kommen oder zu anderen, nicht vorhersehbaren Problemen. Auch hier wird ein Neonatologe hinzugezogen, in den meisten Einrichtungen ist die Neugeborenenmedizin ohnehin in oder nah der Geburtsklinik untergebracht, um einen schnellen Einsatz zu ermöglichen.
Neonatologen empfehlen werdenden Eltern eine frühzeitige vorgeburtliche Beratung: bei jedem sich abzeichnenden Risiko, aber auch um das für das Kind notwendige Maß an Sicherheit zu gewährleisten. Der betreuende Frauenarzt kann hierüber Auskunft geben und verweist bei besonderem Bedarf an weitere Spezialisten.