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17.09.2019

 

Pressemitteilung

Ausgezeichnete Kinderärzte: Ehrungen und Preise der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin

Drei Ärzte nahmen auf dem Kongress für Kinder- und Jugendmedizin 2019 ganz besondere Ehrungen der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) entgegen. Sie stehen für unterschiedliche Stationen eines wissenschaftlichen Lebens: Vergeben wurden eine Auszeichnung für eine Promotion und für eine herausragende Forschungsleistung sowie ein Preis für das gesamte Lebenswerk.

 

bounda Otto-Heubner-Preis 2019

Prof. Dr. Dieter Harms, Prof. Dr. Krägeloh-Mann
Bild: DGKJ

 

Ausgezeichnet für sein Lebenswerk: Prof. Dr. Dieter Harms

Den Otto-Heubner-Preis der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) erhält Professor Dr. Dr. hc. mult. Dieter Harms (83) aus Kiel. Seine Arbeit als Kinder-Pathologe war eine Pionierleistung für die Versorgung von Kindern mit Tumoren in Deutschland, hieß es auf der Verleihung am 12. September auf dem Kongress für Kinder- und Jugendmedizin in München.

Harms baute das Deutsche Kindertumorregister in Kiel auf, das seit mehr als 30 Jahre nahezu flächendeckend alle in Deutschland diagnostizierten Tumoren erfasst. Durch akkurate Diagnostik wurde das biologische Verständnis vertieft und die Voraussetzung für die Entwicklung zuverlässiger Therapiestrategien auf klinischer Seite überhaupt erst geschaffen, betonte DGKJ-Präsidentin Krägeloh-Mann in ihrer Laudatio.

Dieter Harms gilt nicht nur als herausragender Diagnostiker und Forscher, sondern auch als höchst engagierter akademischer Lehrer: Viele seiner ehemaligen Studenten berichten, sie würden seine Vorlesungen und pathologischen Falldemonstrationen als Glanzlichter ihres Studiums erinnern. Diese Begeisterung für sein Fach hat der Preisträger auch nach seiner Emeritierierung weiter gelebt, z.B. in wöchentlichen Mikroskop-Konferenzen mit russischen Kolleg*innen in Perm und Moskau, ergänzt durch seinen jahrzehntelangen Einsatz für den Aufbau kinderonkologischer und kinderpathologischer Strukturen in Russland.

Der nach Otto Heubner benannte Preis ist die höchste Ehrung, welche die wissenschaftliche Fachgesellschaft zu verleihen hat. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) vergibt ihn an Persönlichkeiten, die herausragende Verdienste um das kranke Kind und die Kinderheilkunde erworben haben. Die Auszeichnung von Prof. Dr. Dieter Harms würdige auch, so die DGKJ-Präsidentin, ein zutiefst interdisziplinäres Denken innerhalb der Kinder- und Jugendmedizin.

 

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Preisträger Dr. Knieling mit DGKJ-Präsidentin
Bild: DGKJ

 

Adalbert-Czerny-Preis der DGKJ

Für seine Arbeiten zu neuen diagnostischen Methoden in der Pädiatrie erhielt Dr. Ferdinand Knieling (34) aus Forchheim am 13. September 2019 den Adalbert-Czerny-Preis der DGKJ.

Prämiert wurden Knielings Arbeiten zu einem licht- und schallbasierten Bildgebungsverfahren, das völlig nicht-invasiv Informationen über die Zusammensetzung des Gewebes liefern kann. Als Nachwuchswissenschaftler hat er damit in diesem Habilitationsvorhaben innovative Methoden entwickelt und exzellente Originalarbeiten in Zeitschriften mit internationaler Begutachtung (wie 2018 im New England Journal of Medicine) publiziert. Dr. Knieling konnte die von ihm neu entwickelten multi­spektralen, optoakustischen Methoden im klinischen Ansatz anwenden, bei Patienten und Patientinnen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sowie Muskeldystrophie Duchenne.

Für Teile seiner Arbeit erhielt Dr. Knieling zusammen mit einer pädiatrischen Forschungsgruppe den Young Investigator Award des European Molecular Imaging Meeting. Große Anerkennung gilt auch den Stiftungspreisen, Zulassungsstudien und Fördermitteln, die Knieling für seine Projekte erhalten hat. Die Preisrichter der DGKJ bescheinigen seinen wissenschaftlichen Leistungen den höchsten Innovationsgrad, was durch den Adalbert-Czerny-Preis gewürdigt wird.

Ferdinand Knieling ist als Assistenzarzt an der Kinder- und Jugendklinik des Uniklinikums Erlangen tätig und zurzeit freigestellt für die Forschung: 2018 wurde sein Habilitationsverfahren eröffnet und eine eigene Arbeitsgruppe gegründet.

 

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Dr. Nawabi, Prof. Dr. Krägeloh-Mann
Bild: DGKJ

 

Selma-Meyer-Dissertationspreis der DGKJ

Selma-Meyer-Preisträger 2019 ist Dr. Jawed Nawabi (30) aus Hamburg. In seiner Dissertationsarbeit befasste er sich mit einem potentiellen molekularen Pathomechanismus in der Entstehung von chronischen Lungenerkrankungen nach intrauteriner Wachstumsrestriktion (IUGR). Die Arbeit wurde in der Kölner Projektgruppe von Dr. Miguel Alejandre Alcázar geleistet, der 2012 selbst diese Auszeichnung der DGKJ erhalten hatte.

Die Jury zeigte sich insbesondere hinsichtlich der wissenschaftlichen Substanz sowie der translationalen Relevanz der Ergebnisse überzeugt und sieht in der prämierten Arbeit eine ganze Reihe grundlegend neuer Befunde, die auch klinisch für Neu- bzw. Frühgeborene zukünftig von erheblicher Bedeutung sein können.

Jawed Nawabi hat die (Zwischen-)Ergebnisse seiner Arbeit bereits auf mehreren Fachkongressen vorgestellt, zuletzt auf dem der European Respiratory Society. Die Publikation schließlich erfolgte im Juli 2018 im American Journal of Physiology. Dr. Nawabi ist kürzlich vom UKE Hamburg an die Berliner Charité gewechselt.

 

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