Detail



Geöffnete KiTas und Schulen – auch nach den Ferien!

23.06.2022

Presseinfo zu den Beschlüssen des Deutschen Ärztetags und dessen konkreten Empfehlungen für Schule und Kindertagesstätten.

In wenigen Tagen beginnen in den ersten Bundesländern die Sommerferien. Wie sieht es mit dem Pandemieschutz aus, wenn KiTa und Schule im Spätsommer wieder öffnen? Der Deutsche Ärztetag gibt zahlreiche Empfehlungen für den Schutz der Kindergesundheit und greift damit die Forderungen aus der Kinder- und Jugendmedizin auf.

16 Beschlüsse der Abgeordneten des 126. Deutschen Ärztetags befassen sich dezidiert mit dem Betreuungs- und Bildungsbereich für Kinder.

„Zentral ist die Forderung, bei allen künftigen Maßnahmen der Pandemiebekämpfung das Wohl von Kindern und Jugendlichen ganzheitlich in den Blick zu nehmen – und die Schulen und KiTas offenzuhalten“, begrüßt DGKJ-Vizepräsidentin Prof. Dr. Ursula Felderhoff-Müser die Empfehlungen.

Damit reagiert der Ärztetag auf Folgen der teils monatelangen Schließungen, die den Kinder- und Jugendärzt/-innen nun als übermäßiger Medienkonsum, einer gravierenden Beeinträchtigung des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens und einer deutlichen Zunahme psychischer Auffälligkeiten und Erkrankungen ihrer Patientinnen und Patienten gespiegelt werden.

Um dies zukünftig zu vermeiden oder zumindest zu mildern, fordert der Deutsche Ärztetag

  • Schulen und KiTas als Bildungseinrichtungen, aber auch als Orte sozialer Begegnungen offenzuhalten,
  • flächendeckende Schulschließungen nur in extremen Krisensituationen in Betracht zu ziehen,
  • inner- und außerschulische Sportangebote auszubauen,
  • Schulen und KiTas baulich und technisch angemessen auszustatten,
  • Schuleingangsuntersuchungen und auch verpflichtende Kita-Reihenuntersuchungen durchzuführen,
  • den Schutz vor sexueller, körperlicher und seelischer Gewalt zu intensivieren,
  • den Folgen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche mit adäquaten Gegenmaßnahmen wie z.B. der Verbesserung der medizinischen Versorgung zu begegnen.

Beschlossen wurden konkrete Schritte wie die genannten, die in der Summe eine stärkere politische und gesellschaftliche Position von Kindern und Jugendlichen bedeuten. Das Ziel, den Zugang zu Kindertagesstätten und Schulen sowie Institutionen und Initiativen der Kinder- und Jugendarbeit offenzuhalten, erhalte Kindern ein Angebot, das „von sozialem Lernen und sozialer Interaktion über Spracherwerb und Integration zu einem gesellschaftlichen und eigenverantwortlichen Miteinander bis hin zu Kinder- und Jugendschutz sowie Gewaltprävention“ reiche, heißt es in dem Beschlussprotokoll.

Entscheidend ist nun, wie konsequent und zügig ein solchermaßen konkret ausgelegtes Maßnahmenpaket umgesetzt wird. Aufgefordert sind politisch Verantwortliche auf Bundes- und Landesebene, aber auch Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen und die Ärzt/-innenschaft selbst, die seelische und körperliche Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu schützen und zu fördern.

Die Beschlüsse des Ärztetags zum Themenkomplex „Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche“ können Sie hier abrufen: Deutsches Ärzteblatt: TOP III - Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche

 

 

Pressekontakt

Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ)
Dr. Sybille Lunau
Chausseestr. 128/129 | 10115 Berlin
Tel. +49 30 3087779-14
presse(at)dgkj.de www.dgkj.de

Zurück