Kinderärzte und die Medizinverbrechen an Kindern in der NS-Zeit



"Im Gedenken der Kinder": Wanderausstellung

Die Ausstellung „Im Gedenken der Kinder. Die Kinderärzte und die Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit“ wurde von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) konzipiert und umgesetzt. Seit 2010 war die stetig erweiterte Dokumentation bereits in Potsdam, Berlin, Hamburg, Magdeburg, Stuttgart und an anderen Orten zu sehen.


Nächste Termine

Vom 26. Januar bis 22. Februar 2024 in Rostock
Ort: Rathaus der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Foyer.
Neuer Markt 1a, 18055 Rostock
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 – 18 Uhr
Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist barrierefrei.

Ausstellungseröffnung am Freitag, 26. Januar 2024

11.30 Uhr – Einleitung
Prof. Dr. med. Michael Radke, ehemaliger Direktor der Univ.-Kinder- und Jugendklinik Rostock, Beauftragter der DGKJ für die Ausstellung

11.35 Uhr – Grußwort der Oberbürgermeisterin
Eva-Maria Kröger, Oberbürgermeisterin der Hanse- und Universitätsstadt Rostock

11.40 Uhr – Grußwort Rektorat Universität Rostock
Prof. Dr. Karsten Wolf, Prorektor der Universität Rostock

11.45 Uhr – Der Wissenschaft dienen? Zur Tötung kranker und behinderter Kinder in der Zeit des Nationalsozialismus
Prof. Dr. Thomas Beddies, Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin, Charité-Universitätsmedizin Berlin und stv. Vorsitzender der Historischen Kommission der DGKJ

12.10 Uhr – „In der Kindergruppe fällt sie immer wieder auf durch ihr frohes Wesen“ – Kindermorde in Mecklenburg und Pommern 1939–1945
Dr. Kathleen Haack, Arbeitsbereich Geschichte der Medizin, Universitätsmedizin Rostock

12.35 bis 12.50 Uhr – Stille Zeugen: Lesung aus Krankenakten
vorgetragen von Balthes Mackh, Sophie Kundt und Louisa Winkelmann

Anschließend: Gelegenheit zur Besichtigung der Ausstellung.

Anmerkungen zur Ausstellung

"Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) e.V. hat sich als eine der ersten medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland umfassend mit dem Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 in Deutschland auseinandergesetzt. Dies erfolgte nicht ohne Widerstände. Die Beteiligung von (Kinder-)Ärzten an Menschenversuchen und Tötungsverbrechen an kranken Kindern während der NS-Zeit ist das dunkelste Kapitel der Kinder- und Jugendmedizin und ihrer über 100jährigen Fachgesellschaft.

Die Ausstellung

Sie zeigt auf und dokumentiert, wohin ein diktatorisches, auf Menschenverachtung beruhendes Regime am Ende führt – zur brutalen Gewalt gegenüber all jenen Bevölkerungsteilen, die nicht in das Raster einer rassistischen, elitären und gewaltbereiten politischen Ausrichtung passen.

Eröffnungsveranstaltung

Prof. Dr. Thomas Beddies legt die nationalsozialistische Strategie der Ermordung kranker Kinder im gesamten Deutschen Reich im Rahmen der sog. „Euthanasie“ dar.

Dr. Kathleen Haack kommt das Verdienst einer historischen Aufarbeitung von Verbrechen an Patienten mit regionalem Bezug zu. Sie richtet einen Fokus auf unsere unmittelbare Nachbarschaft, denn auch in Mecklenburg und Pommern gab es Initiativen und Einrichtungen, die in die NS-Mordmaschinerie involviert waren.

Im Anschluss präsentieren Studierende der Medizin Auszüge aus Krankenakten Betroffener und geben damit den stillen Zeugen eine hörbare Stimme.

Dank

Die Ausstellung wird ermöglicht durch Zuwendungen der Landeszentrale für politische Bildung (Direktor Jochen Schmidt) sowie der Ostsee-Sparkasse Rostock (Dr. Susanne Krause). Herzlich gedankt sei Prof. Dr. Lothar Pelz (Rostock) für seine jahrelange inhaltliche Aufarbeitung des komplexen historischen Themas.

Die Unterstützung der Oberbürgermeisterin der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Eva-Maria Kröger, und ihres Teams im Rostocker Rathaus war unerlässlich, herzlichen Dank."

Prof. Dr. Michael Radke
Beauftragter der DGKJ

Virtuelle Ausstellung

Die Ausstellung kann in Kürze auch wieder online angeschaut werden: Per Mausklick kann sich durch zwei virtuelle Räume und entlang von 28 Text- und Bildtafeln bewegt werden, die den Weg der „Medizin zwischen Vernichten und Heilen“ darstellen. Dort können Informationen über einzelne Einrichtungen, Versuchsreihen und Experimente abgerufen werden oder sich per Zoom den Beschreibungen der Kinder genähert und Profile der verantwortlichen Mediziner eingesesehen werden. Eine Hördatei vertont Briefwechsel zwischen Eltern und Ärzten. Das Angebot wird ergänzt durch einen Auszug des umfangreichen Ausstellungskatalogs.

www.im-gedenken-der-kinder.de (in Überarbeitung)

 


Titelbild Gedenkausstellung

Ausstellungsflyer Rostock 2024

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Ausstellungsstationen

  • 2023 in Krefeld
  • 2023 in Ansbach
  • 2022 in Bielefeld
  • 2019 in Bochum und in Neuburg a.d. Donau
  • 2018 in Lüdenscheid, Bamberg, Freiburg i.Brsg.
  • 2017 in Saarbrücken und in Ahlen
  • 2016 in Würzburg, Gmünden, Erlangen, Düsseldorf
  • 2015 in Aschaffenburg, Prora auf Rügen
  • 2014 in Bocholt, Haar, Klingenmünster
  • 2013 in Stuttgart und im Dom zu Magdeburg
  • 2012 im Zeughaus Vechta, Hamburg, Dokumentationszentrum Topographie des Terrors in Berlin
  • 2011 in Potsdam, Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
  • 2010 in Potsdam auf der 106. DGKJ-Jahrestagung (Auftakt)

"Nebel im August"

"Nebel im August": Das bewegende Schicksal des Jungen Ernst Lossa. Hauptdarsteller: Ivo Pietzcker und Sebastian Koch. Regie: Kai Wessel. 2017. Als DVD, Blu-ray und digital erhältlich. Trailer: Hier auf youtube


Impressionen bisheriger Stationen