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Kinderkrebstag 2024: Trotz Erfolgen nicht nachlassen!

15.02.2024

Innovative klinische Studien und die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien bleiben von entscheidender Bedeutung.

Anlässlich des diesjährigen Kinderkrebstags wird auf die erheblichen Fortschritte und gleichzeitig bestehenden Herausforderungen in der Kinderonkologie aufmerksam gemacht. Jedes Jahr erkranken bis zu 2500 Kinder und Jugendliche an Krebs, also an einer Leukämie oder einem bösartigen Tumor. Prof. Dr. Dominik Schneider von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) betont, wie sehr sich die Prognosen in der Kinderonkologie verbessert haben: "Starben noch vor 50 Jahren 8 von 10 Kindern an ihrer Krebserkrankung, überleben heute mehr als 8 von 10 Kindern ihre onkologische Erkrankung."1

„Trotz dieser Erfolge dürfen wir nicht nachlassen!“, betont Schneider. Innovative klinische Studien und die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien bleiben von entscheidender Bedeutung. Gleichzeitig sind Register unerlässlich, besonders bei seltenen Erkrankungen, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten.

Allerdings gibt es auch besorgniserregende Trends, so Prof. Schneider. Die administrativen Anforderungen an Studien und Register haben in den letzten Jahren stark zugenommen, was die Durchführung von Studien, insbesondere für seltene Tumorerkrankungen, erschwert. Zusätzlich leidet die Grundversorgung unter langjährigen Fehlentwicklungen in der Gesundheitspolitik, wie Unterfinanzierung und Personalmangel.

Es ist daher dringend erforderlich, die zur Stärkung der Kinderkliniken zugesagten Gelder gezielt einzusetzen, um auch die Betreuung krebskranker Kinder zu verbessern. "Unser Personal darf nicht mehr spendenfinanziert, sondern muss regelfinanziert sein," fordert Schneider, denn die Kinderonkologie ist, wie auch die anderen Spezialdisziplinen der Pädiatrie über viele Jahre unterfinanziert - das notwendige Personal im ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Bereich konnte vielerorts nur über Spenden in ausreichendem Maße finanziert werden. Besonders die Stärkung der Kinderkrankenpflege ist von großer Bedeutung.

Um eine ganzheitliche Versorgung sicherzustellen, arbeiten alle beteiligten Fachgesellschaften an der Entwicklung einer Versorgungsleitlinie. Zum Welt-Kinderkrebstag betont Prof. Schneider: "Wir dürfen stolz auf unsere Erfolge sein, aber wir müssen weiterhin kämpfen, um jedem krebskranken Kind die bestmögliche Chance auf Heilung zu geben."

 


1 Quelle:

https://www.kinderkrebsregister.de/dkkr/ergebnisse/jahresberichte/jahresbericht-2019.html

 

 

Pressekontakt
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ)
Dr. Sybille Lunau
Chausseestr. 128/129 | 10115 Berlin
Tel. +49 30 3087779-14
presse(at)dgkj.de

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