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Neue Präsidentin der DGKJ: Prof. Dr. Ursula Felderhoff-Müser

01.01.2024

Seit dem 1. Januar 2024 ist Prof. Dr. Felderhoff-Müser Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin.

Prof. Dr. Ursula Felderhoff-Müser

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

es ist mir eine große Ehre, mit Beginn des neuen Jahres die Präsidentschaft der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) übernommen zu haben.  Meinem Vorgänger im Amt, Herrn Prof. Jörg Dötsch, danke ich von ganzem Herzen für sein großes persönliches Engagement und seine hervorragende Arbeit in einer sehr herausfordernden Zeit. Der Beginn seiner Amtszeit fiel mitten in die COVID-19-Pandemie, die die großen gesellschaftlichen Probleme unserer Kinder und Jugendlichen offenbart und durch die Isolationsmaßnahmen gravierende gesundheitliche Folgen mit sich gebracht hat.  Mit ihm als Präsident ist es der DGKJ gelungen, in engem Schulterschluss mit Fachgesellschaften und Verbänden die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Kinder und Jugendlichen zu lenken.  Dies hat unter anderem dazu geführt, dass die Interessen der Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte erstmals im ExpertInnenrat der Bundesregierung gehört wurden und auch weiterhin durch seine Person in der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung vertreten sein werden.

Ich freue mich, dass Herr Prof. Dötsch der DGKJ als Vizepräsident noch für ein weiteres Jahr mit Rat und Tat zur Verfügung stehen wird. Zudem sind die beiden sehr engagierten Kollegen Herr Prof. Christian von Schnakenburg als Schatzmeister, Herr Prof. Dominik Schneider als Sprecher der Konventgesellschaften und unser sehr geschätzter Generalsekretär, Herr PD Dr. Burkhard Rodeck, im geschäftsführenden Vorstand der DGKJ weiter aktiv, unterstützt von dem hervorragenden Team der Geschäftsstelle mit den beiden Geschäftsführerinnen Frau Dr. Olbrisch und Frau Dr. Noleppa.

Für die zukünftige Arbeit der DGKJ, tatkräftig unterstützt durch die vielfältigen Kommissionen und Arbeitsgruppen, liegen mir die folgenden Themengebiete besonders am Herzen:

  • Die Nachwuchsgewinnung und Steigerung der Attraktivität aller an der Versorgung von Kindern und Jugendlichen beteiligten Berufsgruppen stellt uns vor ganz besondere Herausforderungen. Dabei ist es wichtig, auch die oftmals doch sehr positiven Aspekte unseres Berufslebens transparent zu machen und herauszustellen. Durch interessante und innovative Formate der Aus- und Weiterbildung, transparentes Aufzeigen möglicher Karrierewege, geeignete auch überregionale Werbekampagnen und Entwicklung alternativer Arbeitsmodelle gilt es, interessierte Kolleginnen und Kollegen, aber auch Pflegende schon in Schule, Studium und Ausbildung für die Pädiatrie zu begeistern und auch in die DGKJ einzubeziehen.
  • Als wissenschaftliche Fachgesellschaft muss die DGKJ in besonderem Maße für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Lehre, Wissenschaft und Forschung politisch und inhaltlich einstehen. Unbedingt notwendig ist der Erhalt der akademischen und praktischen Lehre in der Pädiatrie. Darüber hinaus gilt es, die Attraktivität der Forschung zur Entwicklung innovativer Behandlungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche zu steigern. Damit wird nicht nur die Kinder- und Jugendgesundheit verbessert, sondern der Grundstein für die gesamtgesellschaftliche Gesundheit gelegt. Dies gilt es, politisch herauszustellen und den akademischen Nachwuchs durch Aufzeigen von Möglichkeiten der Karriereentwicklung zu begeistern.
  • Vor dem Hintergrund zunehmender, oft lifestylebedingter schwerwiegender Erkrankungen schon bei Kindern und Jugendlichen wird neben Themen wie z. B. Transition, das Thema Prävention und familienzentrierte Betreuung klinisch wie auch wissenschaftlich eine besondere Aufmerksamkeit erfahren müssen. Dabei müssen innovative Forschungs- und Versorgungskonzepte in enger verbändeübergreifender Zusammenarbeit entwickelt und politisches Bewusstsein geschaffen werden.  
  • Im Zuge der geplanten Neuordnung des Gesundheitssystems wird unsere Hauptaufgabe eine verbändeübergreifend eng abgestimmte, politische Vertretung der gemeinsamen Interessen der Pädiatrie sein. Dabei gilt es auch, bestehende gut funktionierende Versorgungsstrukturen und -modelle zu identifizieren, zu erhalten und ggf. auf andere Regionen zu übertragen. Die bessere Finanzierung der Kinderkliniken mit adäquater Abbildung der Vorhaltekosten der Fachgebiete und auskömmlicher Vergütung der pädiatrischen Erkrankungen jenseits der Neugeborenenperiode sowie der Ausbau der tagesstationären Möglichkeiten werden für eine gesicherte familienzentrierte Weiterexistenz der stationären Kinder- und Jugendmedizin unabdingbar sein.

Die Kinder- und Jugendmedizin betreut die vulnerabelsten Patientinnen und Patienten unserer Gesellschaft und ist dabei eines der spannendsten und vielfältigsten Fächer der Medizin mit diversen Schnittstellen zu anderen Fach- und Subspezialitäten. In den nächsten Jahren werden wir Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte in besonderem Maße vom Strukturwandel in der Medizin betroffen sein. Umso entscheidender ist es, dass die DGKJ mit ihren unterschiedlichen Kommissionen und Arbeitsgruppen sehr gut für die Zukunft aufgestellt ist. Wir müssen die bevorstehenden Prozesse gemeinsam inhaltlich und sinnvoll, abgestimmt auf die regionalen Bedürfnisse und „von vorne“ gestalten. Dabei ist die Einheit der unterschiedlichen Fachdisziplinen unseres so wertvollen wie herausfordernden Faches, auch über die Sektorengrenzen hinweg, unabdingbar.

Ich freue mich sehr, unsere dynamische und zunehmend junge Fachgesellschaft mit nun fast 20.000 Mitgliedern in den nächsten drei Jahren als Präsidentin mit Blick auf unsere gemeinsamen Ziele für Kinder und Jugendliche weiter mitgestalten zu dürfen, ganz im Sinne des Mottos unserer Jungen DGKJ - der “Work-Smile-Balance“.

Herzlichst

Ihre

Ursula Felderhoff-Müser

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