Angesichts von aktuellen Äußerungen aus dem rechten politischen Spektrum sehen wir uns veranlasst, als wissenschaftliche Fachgesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin öffentlich zu betonen, dass Kinder und Jugendliche mit körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen selbstverständlich in allgemeinbildende Schulen gehören. Diese Umgebung und Förderung ist für sie wichtig, damit sie ihr Höchstmaß an Entwicklungspotential, das jeweils sehr unterschiedlich ist, entfalten können. Es ist unerträglich, dass wir uns in Deutschland im August 2023 veranlasst sehen müssen zu betonen, dass jedes Kind das Recht auf soziale Teilhabe hat. Wir sind uns der düsteren Vergangenheit bewusst, in der ‚lebensunwertes‘ Leben in Deutschland stigmatisiert und ausgesondert wurde. Die Lehren aus dieser schmerzhaften Geschichte haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, die Würde und den Wert eines jeden Menschen zu respektieren – unabhängig von seinen individuellen Fähigkeiten oder Einschränkungen.
Wir stehen ein für Inklusion, für die UN-Behindertenrechtskonvention und die UN-Kinderrechtskonvention, für eine Gesellschaft, in der es selbstverständlich ist und bleibt, dass kranke und behinderte Kinder und Erwachsene soweit wie möglich integriert werden.
Der Vorstand der DGKJ