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Presseinfo: Im Verzug - Zuckerreduktion von Softdrinks

21.02.2023

​​​​​​​Binnen der nächsten zwei Jahre muss die Getränkeindustrie den Zuckergehalt ihrer Softdrinks senken, wenn sie ihrer Verpflichtung, die in der Nationalen Reduktionsstrategie fixiert wurde, treu bleiben will.

Der durchschnittliche Zuckergehalt von Softdrinks in Deutschland ist aber bis 2021 lediglich um etwa 2 Prozent gesunken, belegt die heute vorgelegte Studie der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK).

In der 2018 beschlossenen „Nationalen Reduktionsstrategie“ hatten Getränkehersteller ausgelobt, den Zuckergehalt ihrer Softdrinks bis 2025 um 15 Prozent zu senken.

„Diese Zeitschiene wird schnell ausgeschöpft sein – ohne dass bis jetzt wesentliche Fortschritte gemacht wurden. Die heute vorgelegte und von der DGKJ mitfinanzierte Studie führt klar vor Augen, welche Maßnahmen greifen: Die freiwillige Verpflichtung der Hersteller wird ziemlich sicher nicht ausreichen!“, konstatiert PD Dr. Burkhard Rodeck, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ).

Als sich im Juni 2021 Gesellschaften, Verbände und Organisationen für die Kindergesundheit zusammenschlossen, um angesichts stark steigender Gesundheitsprobleme von Kindern u.a. ihre Forderung nach einer Zuckersteuer zu bekräftigen1, hatte man einen Zeithorizont von ein bis zwei Jahren vor Augen: Falls in dieser Zeit durch freiwillige Reduktionsstrategie keine ausreichende Verbesserung in der Zusammensetzung angebotener Lebensmittel erreicht werde, müssten ordnungspolitische Maßnahmen wie z. B. ein erhöhter Mehrwertsteuersatz auf stark zuckerhaltige Getränke erfolgen, heißt es darin.

Diese Forderung nach einer Zuckersteuer wird durch das Ausbleiben effektiver Herstellermaßnahmen nun wieder angefeuert, so Rodeck. Dabei reiche schon der Blick nach Großbritannien, wo bereits die Ankündigung einer Hersteller-Abgabe auf stark gezuckerte Getränke zu einer Reduktion des durchschnittlichen Zuckergehalts um fast 30% geführt hat.


Anmerkungen / Links

1  Politische Forderungen der Kinder- und Jugendmedizin 2021-2025 (S. 4 f.)

Zur ausführlichen Pressemitteilung der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) 

Zum Artikel „Interim Evaluation of Germany’s Sugar Reduction Strategy for Soft Drinks: Commitments versus Actual Trends in Sugar Content and Sugar Sales from Soft Drinks“. Peter von Philipsborn, Oliver Huizinga u.a., Annals of Nutrition and Metabolism.


 

Pressekontakt:

Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ)
Dr. Sybille Lunau
Chausseestr. 128/129 | 10115 Berlin
Tel. +49 30 3087779-14
presse(at)dgkj.de 

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