Gedenkveranstaltung der DGKJ



Gedenkveranstaltung der DGKJ

Im Gedenken der Kinder – Die Kinderärzte und die Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit

Teilnehmer und Gäste der 106. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) in Potsdam kamen am 18. September 2010 zu einer Gedenkveranstaltung zusammen, um gemeinsam an die Kinder zu erinnern, die Opfer der Medizinverbrechen der NS-Zeit wurden. Die Fachgesellschaft thematisiert mit dieser Veranstaltung und mit der angeschlossenen historischen Ausstellung zudem die Rolle der Kinderärzte bei den systematischen Krankenmorden.

70 Jahre ist es her, dass die so genannte „Kinder-Euthanasie“ des Dritten Reichs einsetzte. Mehr als 5.000 Kinder und Jugendliche wurden allein in den „Kinderfachabteilungen“ gequält und ermordet. Kinder wurden Opfer der Gasmordaktion „T4“ und der systematischen „Niederführung“ durch Hungerkost in Anstalten, Heimen und Krankenhäusern. Kinder wurden für medizinische Experimente benutzt und ihre Organe nach dem Tod für Forschungszwecke verwendet. Diese medizinischen Verbrechen der NS-Zeit wurden auch von Kinderärzten begangen. 

Auf der Gedenkveranstaltung hielt der Historiker Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl einen Vortrag über den Nationalsozialismus als biopolitische Entwicklungsdiktatur.

Die Schauspielerin Nadja Uhl las aus der Korrespondenz zwischen den Eltern der Opfer und den Ärzten und Mitarbeitern der Krankenanstalten lesen. Diese persönlichen Schreiben sind bedrückende Zeugnisse der „Euthanasie“ und Menschenversuche an Kindern im Nationalsozialismus.

Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Prof. Dr. Fred Zepp, trug die Selbstverpflichtung der Fachgesellschaft zur kritischen Aufarbeitung der eigenen Geschichte  und zur Erinnerung an die Opfer vor: Zur Erklärung.

Erklärung zur Gedenkveranstaltung am 18. September 2010 in Potsdam

... Wir verneigen uns heute in Demut vor den Opfern und ihren Angehörigen und bitten im Namen der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin um Verzeihung für das Leid, das Kinderärztinnen und Kinderärzte ihnen in dieser Zeit zugefügt haben."

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