AG Lehre
Jahresbericht 2024
Sprecher: Prof. Dr. Joachim Kreuder (Gießen)
Kommissionsmitglieder: PD Dr. Hans Martin Bosse (Düsseldorf), Prof. Dr. Rainer Büscher* (Essen), Dr. Thomas Fischbach (Solingen), Prof. Dr. Martin Georg Häusler (Aachen), Prof. Dr. Andrea Heinzmann* (Freiburg), Dr. Janna-Lina Kerth* (Düsseldorf ), PD Dr. Jürgen- Christoph von Kleist-Retzow (Köln), PD Dr. Julia Thumfart* (Berlin), Tim Vogel* (Dessau)
*2024 neuberufene Mitglieder
Sitzungen: 16.02.2024 (Online), 26.08.2024 (Online) und 25.11.2024 (Online)
Vor allem die Themen NKLM und Neue ÄApprO standen im Mittelpunkt der Arbeit der AG in den letzten Monaten.
NKLM
Der Bewertungsprozess für den NKLM 2.0 hat wichtige Fortschritte gemacht: Phase 1 und 2, die etwa 50 % der Lernziele abdecken, sind abgeschlossen. Die Schwerpunktgruppen haben basierend auf Rückmeldungen der Fakultäten den NKLM 2.0 deutlich reduziert und wichtige strukturelle Veränderungen vorgenommen. Die Reduktion von Lerninhalten und insbesondere der verbindlichen Vernetzung auf ein noch vertretbares Mindestmaß bedeutet wesentlich mehr Gestaltungsspielraum für die Fakultäten. Die Finalisierungsphase läuft seit Juli 2024 und wird bis Februar 2025 abgeschlossen sein. Der NKLM 2.1, eine Zwischenstufe zum finalen NKLM 3.0, soll im Juni 2025 beim oMFT verabschiedet werden. Ab Januar 2025 beginnt die zweite Phase der Bewertung durch die Fakultäten. Als vorläufiges Fazit aus der Sicht der Pädiatrie kann gesagt werden, dass sich eine Stärkung der Prävention zeigt und pädiatrische Krankheitsbilder als zu erwähnende Erkrankungen bei Grundlagen-Lernzielen erhalten bleiben. Allerdings besteht die erhebliche Gefahr, dass Untersuchungskompetenzen für Säuglinge und Kleinkinder auf die Kompetenztiefe 2 zurückfallen und damit nicht mehr praktisch erlernt werden müssen. Hier diskutiert die AG gegenwärtig Lösungsvorschläge, die dies verhindern sollen. Die Mitarbeit der Pädiatrie in den kommenden Bewertungsphasen 3 und 4 bleibt entscheidend, da dort die allermeisten pädiatrischen Erkrankungen bewertet werden. Hierzu wird die AG entsprechende Informationen bereitstellen.
Neue ÄApprO
Der Referentenentwurf der neuen Approbationsverordnung vom Dezember 2023 wurde bislang nicht im Kabinett behandelt, obwohl dies primär anderweitig mitgeteilt wurde. Der Entwurf sieht mindestens eine verpflichtende Woche in einer kinder- und jugendärztlichen Praxis vor, allerdings im Rahmen des Blockpraktikums Allgemeinmedizin, wobei die fachlich-inhaltliche Verantwortung bei der Pädiatrie liegen soll. Unterricht im stationären Bereich soll explizit zur Vorbereitung vorgeschaltet werden, aber ohne genaue Vorgaben zum Umfang. Ein Gespräch zwischen dem BMG und der AWMF (mit Beteiligung der Pädiatrie) im Februar 2024 ergab, dass es noch keine explizite politische Entscheidung gibt. Es besteht jedoch die Einschätzung, dass, sollte bis nach der Sommerpause keine Entscheidung fallen, der MFT offiziell erklären könnte, dass der aktuelle Entwurf nicht umgesetzt wird, vor allem aus Kostengründen der Länder. In diesem Fall würde der MFT die Weiterentwicklung der ÄApprO selbst in die Hand nehmen. Eine Analyse der aktuellen ÄApprO zeigt ein deutlich größeres Entwicklungspotential als bisher angenommen, insbesondere für das sogenannte Z-Curriculum zur Verschränkung von Grundlagen und klinischen Lehrinhalten. Diese Ergebnisse wurden bei einem GMA-Workshop im August 2024 vorgestellt. Zusammenfassend bedeutet dies für die Pädiatrie, dass die Spielräume der aktuellen ÄApprO für den Unterricht in der Kinder- und Jugendmedizin systematisch genutzt werden sollten, insbesondere in den Regelstudiengängen. Den Austausch von Ideen und Erfahrungen zwischen den Fakultäten und Fachvertreter/-innen zu fördern und auszubauen, ist deshalb ein wesentliches Ziel der Arbeit der AG Lehre für 2025.
Prof. Dr. Joachim Kreuder