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"Gesunde Ernährung für mein Baby"
Ob Stillen oder Flaschennahrung – gerade in den ersten Lebensmonaten bekommt das Baby beim Füttern nicht nur Nahrung, sondern auch Zuwendung und Nähe.
Infos und Tipps zum Stillen
Stillen ist die natürliche Säuglingsernährung und hat vielfältige gesundheitliche Vorteile für Mutter und Kind. Abwehrstoffe in der Muttermilch schützen vor Infektionskrankheiten.
Beim Stillen entsteht ein enger körperlicher Kontakt zwischen Mutter und Kind. Empfohlen ist das ausschließliche Stillen in den ersten vier bis sechs Lebensmonaten. Auch nach der Einführung von Beikost, spätestens mit Beginn des 7. Lebensmonats, soll weiter gestillt werden. Mutter und Kind bestimmen, wann das Stillen beendet wird.
Vitamine für das Baby
Alle gesunden Säuglinge bekommen insgesamt drei Mal (nach der Geburt und bei den Vorsorgeuntersuchungen U2 und U3) je 2 mg Vitamin K als Tropfen zur Vorbeugung von Vitamin K-Mangelblutungen sowie nach Erreichen der vollen Milchzufuhr (in der Regel ab der 2. Lebenswoche) täglich eine Tablette mit Vitamin D und Fluorid zur Förderung der Knochen- und Zahngesundheit.
Säuglingsnahrungen
Säuglinge, die nicht oder nicht voll gestillt werden, können mit industriell hergestellter Säuglingsnahrung sicher ernährt werden. In diesem Fall soll in den ersten Monaten ausschließlich Säuglingsanfangsnahrung, sog. „Pre“- oder „1-Nahrung“ verwendet werden (Pre-Nahrung ist der Muttermilch stärker angenähert als die 1-Nahrung). Beide sind für das gesamte erste Lebensjahr geeignet. Nach Einführung der Beikost können Säuglingsfolgenahrungen („2-Nahrung“) gegeben werden.
Wenn bei Eltern oder Geschwistern eines nicht bzw. nicht voll gestillten Säuglings allergische Erkrankungen vorliegen, kann in Absprache mit dem/r Kinder- und Jugendärzt/in bis zur Einführung der Beikost auf eine sogenannte HA-Nahrung ausgewichen werden.
Bei der Zubereitung der Säuglingsnahrung müssen die Herstellerempfehlungen sorgfältig beachtet werden, denn sowohl eine zu niedrige als auch eine zu hohe Konzentration der Nahrung (ein Löffel Pulver weniger oder mehr) sind nachteilig für das Kind. Aus hygienischen Gründen soll zubereitete Milchnahrung innerhalb von 2 Stunden nach der Zubereitung verfüttert werden. Das gründliche Auswaschen und
Trocknen von Fläschchen und Saugern reicht aus – Auskochen, Desinfektionsbäder oder Dampfsterilisationen sind nicht nötig.
Pulvernahrungen werden mit frischem Trinkwasser zubereitet (über Nacht in der Leitung gestandenes Wasser soll zunächst ablaufen, bis frisches Wasser kommt). Tischwasserfilter zur Wasserentkalkung
sind nicht erforderlich und sollen wegen der möglichen Verkeimung nicht eingesetzt werden. Bei hohem Nitratgehalt des Wassers (> 50 mg/l – Infos gibt das örtliche Wasserwerk) und bei Wasserleitungen aus Blei (in manchen Altbauten) soll für die Zubereitung der Säuglingsnahrung geeignetes, abgepacktes Wasser benutzt werden. Wasser aus häuslichen Brunnen muss man überprüfen lassen.
Säuglingsnahrungen mit Sojaeiweiß und andere „Spezialnahrungen“ werden nur bei besonderen Gründen auf ausdrücklichen Rat des/der Kinder- und Jugendarztes/ärztin eingesetzt. Selbst zubereitete Nahrungen aus Kuhmilch, anderen Tiermilchen (Ziegen-, Stuten-, Schafsmilch) oder anderen Rohstoffen (z. B. Mandel, Hafer und Reis) bergen erhebliche Risiken für die Nährstoffversorgung von Säuglingen.
Beikost
Ab dem Ende des ersten Lebenshalbjahres werden die Ernährungsbedürfnisse gesunder Säuglinge durch Milch allein nicht mehr gedeckt. Säuglinge brauchen dann zusätzliche Nährstoffe für ihre optimale Entwicklung. Durch die Einführung von Beikost – nicht vor Beginn des 5., nicht später als zu Beginn des 7. Lebensmonats – gewöhnt sich Ihr Baby schrittweise an die Vielfalt von Nahrungsmitteln und wird allmählich auf den Übergang zur Familienkost mit etwa 1 Jahr vorbereitet. Als erste Beikost eignet sich besonders gut ein Brei aus Gemüse, Kartoffeln und Fleisch, der dem Kind gut verfügbares Eisen und Zink liefert.
In etwa monatlichen Abständen sollen zusätzlich ein Getreide-Milch-Brei und ein Obst-Getreide-Brei eingeführt werden. Etwa ab dem 10. Monat kann (zunächst weiches) Brot auf den Speiseplan kommen.
Das Vermeiden von bestimmten Nahrungsmitteln wie z. B. Ei, Fisch, Nüsse hat keinen Vorteil für die Allergieprävention.
Getränke
Bis zur Fütterung von täglich 3 Breien sind Getränke zusätzlich zu Muttermilch oder Säuglingsnahrung nicht erforderlich (Ausnahme: Fieber, Erbrechen, Durchfall). Nach der Einführung von 3 Breimahlzeiten pro Tag sollen Säuglinge zusätzlich Wasser trinken. Kuhmilch soll im ersten Lebensjahr nicht als Getränk gegeben werden. Eine tägliche Zufuhr von 200 ml, z. B. für die häusliche Zubereitung des Getreide-Milch-Breis, soll nicht überschritten werden. Es soll zudem nur handelsübliche pasteurisierte oder hocherhitzte Kuhmilch verwendet werden.
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