Welche Krankheiten sollten von einem Kinder-Gastroenterologen behandelt werden?
- Angeborene Fehlbildungen der Speiseröhre, des Magens und des Dünn- und Dickdarms
- Erkrankungen der Speiseröhre (Ösophagitis, Refluxkrankheit, Schluckstörung)
- Entzündungen des Magen und Zwölffingerdarmes
(Magenschleimhautentzündung, Geschwürsleiden=Ulkus, Infektion mit Helicobacter pylori) - Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (M. Crohn, Colitis ulcerosa)
Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) - Nahrungsmittelallergien
- Störungen der Magen- und Darmbewegung (Achalasie, Magenentleerungsstörungen, Pseudoobstruktion, schwere Verstopfung, M. Hirschsprung)
- Polypen im Verdauungstrakt
- Durchfallerkrankungen
- Kurzdarm
- Mukoviszidose
- Schwere Gedeihstörung, Unterernährung
- Erkrankungen der Gallenwege (Gallengangsatresie, Steine, Entzündung)
- Erkrankungen der Leber (Infektion, Entzündung, Speicher- und Stoffwechselerkrankungen, Pfortaderhochdruck)
- Leberzirrhose
- Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis, Pankreasinsuffizienz)
- Verätzungen durch Aufnahme von Säuren und Laugen,
Entfernung verschluckter Fremdkörper - Anlage einer Magensonde (PEG, perkutane endoskopische Gastrostomie)
- Organersatztherapie: parenterale (künstliche) Ernährung, Lebertransplantation
- Übergewicht, Adipositas und die Folgen, wie z.B. eine Fettleber
Einige dieser Krankheiten werden auch von anderen spezialisierten Kinder- und Jugendärzten betreut (z.B. Spezialisten für Pädiatrische Stoffwechselstörungen, Kinderchirurgen).
Wo arbeiten Kinder-Gastroenterologen?
Die gute Betreuung von Problemen im Verdauungstrakt hängt natürlich nicht nur von einem Arzt allein ab. So ist die Mithilfe z.B. von Kinderchirurgen, Kinderradiologen, Diätassistentinnen, Kinderkrankenschwestern, Psychologen oder Sozialpädagogen erforderlich. Viele Spezialisten sind daher in Krankenhäusern tätig, in denen ein solches Team vorhanden ist: in Kinderkliniken oder Kinderabteilungen städtischer, kommunaler oder kirchlicher Krankenhäuser, häufig in Universitätskliniken für Kinder- und Jugendmedizin. Die meisten Spezialisten bieten ambulante Sprechstunden an. Es gibt aber auch vereinzelt niedergelassene Kinder- und Jugendärzte, die sich speziell mit pädiatrischer Gastroenterologie beschäftigen.
Kinder-Gastroenterologie – die beste Behandlung für Ihr Kind
Kinder sind keine „kleinen Erwachsenen“. Sie haben nicht nur andere Krankheiten und brauchen spezielle, auf sie ausgerichtete Behandlungen, sondern sie sollten auch von Spezialisten betreut werden, die auf ihre besonderen medizinischen und psychosozialen Bedürfnisse eingehen können. Diese Versorgung übernimmt meist ein ganzes Team aus Kinderkrankenschwestern, Psychologen, Diätassistentinnen und anderen Berufsgruppen, die für die besonderen Belange von Kindern und Jugendlichen ausgebildet wurden.
Viele Erkrankungen des Verdauungstraktes wirken sich ungünstig auf Gedeihen und Wachstum der betroffenen Kinder aus. Darin unterscheiden sie sich von den Krankheiten der Erwachsenen. Daher sollten Sie darauf achten, dass Sie zusammen mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt einen ausgebildeten Kinder-Gastroenterologen finden, der sich professionell und altersgerecht um Ihr Kind kümmert, wenn es an einer Erkrankung im Magendarmtrakt, der Leber oder Bauchspeicheldrüse oder einer Ernährungsstörung leidet oder entsprechende spezielle Untersuchungen notwendig sind.
Falls ein Krankenhausaufenthalt ansteht, sollten Kinder und Jugendliche in einer speziellen Klinik oder Abteilung für Kinder und Jugendliche betreut werden - und nicht auf einer Erwachsenenstation. Die Liste der deutschen Kinderkliniken finden Sie hier.