Presseinfo: Im Gedenken der Kinder



Presseinfo: Im Gedenken der Kinder

Online-Angebote zur Kinder- und Jugendmedizin in der NS-Zeit 

Der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) erinnert an diesem Tag besonders an die Kinder und Jugendlichen, die Opfer von Medizinverbrechen wurden.

Ausstellung online und vor Ort

Über 10.000 Kinder wurden bis 1945 in den verschiedenen Programmen zur Vernichtung „lebensunwerten Lebens“ ermordet. Die Ausstellung „Im Gedenken der Kinder“ bietet eine Aufbereitung einzelner Schicksale und eine Darstellung der „Kinder-Euthanasie“ während der Zeit des Nationalsozialismus.

Die Ausstellung ist online unter www.im-gedenken-der-kinder.dezu sehen, als virtueller Rundgang, der durch Hintergrundinformationen und Audio-Einspielungen ergänzt wird: Der Netzbesucher bewegt sich per Mausklick durch zwei virtuelle Räume und entlang von 28 Text- und Bildtafeln, die den Weg der „Medizin zwischen Vernichten und Heilen“ darstellen. Der Betrachter kann Informationen über einzelne Einrichtungen, Versuchsreihen und Experimente abrufen, oder sich per Zoom den Beschreibungen der Kinder nähern und Profile der verantwortlichen Mediziner aufrufen. Eine Hördatei vertont Briefwechsel zwischen Eltern und Ärzten. Das Angebot wird ergänzt durch einen Auszug aus dem umfangreichen Ausstellungskatalog.

Auch vor Ort ist die Gedenkausstellung zu sehen, denn seit Jahren wandert das analoge Pendant zur Online-Ausstellung durch Deutschland und wird in Kliniken, Museen, Rathäusern und Gedenkstätten gezeigt: Als nächstes ist sie im März 2019 in Bochum zu sehen. Die Ausstellung wird jeweils von Vorträgen, Filmen und Diskussionen begleitet. Termine und Veranstaltungen ebenfalls unter www.im-gedenken-der-kinder.de.

Kurator Prof. Dr. Thomas Beddies bilanziert das große Publikumsecho, das die Ausstellung auf ihren bisherigen Stationen erreicht hat: „Die Ausstellung bietet nicht nur historische Recherche, Originaldokumente und Fallbeispiele – sie berührt gerade in der Darstellung von Einzelschicksalen und öffnet den Blick auf die Kinder. Zudem aber analysiert sie das perfide System, in das sich Täterinnen und Täter mit ihren Verbrechen einfügten.“

Datenbank

Ein weiteres Online-Angebot der wissenschaftlichen Fachgesellschaft DGKJ hält die Erinnerung an die Schicksale nach 1933 verfolgter, aus dem Land getriebener und ermordeter jüdischer Kinderärztinnen und –ärzte wach: Für Recherche und Forschung steht auf www.dgkj.de eine Datenbank online, in der die Lebenswege von knapp 800 deutsch-jüdischen Kinderärztinnnen und Kinderärzten zwischen 1933 und 1945 verzeichnet sind. In der NS-Zeit wurden mehr als die Hälfte der Kinderärzte in Deutschland aus politischen und vor allem auch aus „rassischen“ Gründen vertrieben, deportiert oder ermordet.

Direktlink zur Datenbank

Pressekontakt

Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ)
Dr. Sybille Lunau
Chausseestr. 128/129 | 10115 Berlin
Tel. +49 30 3087779-14
presse(at)dgkj.de| www.dgkj.de