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Offener Brief kritisiert politischen Umgang mit Pflegeberufereform

14.02.2017

33 Verbände und Organisationen rund um die Kinder- und Jugendmedizin und aus der Eltern-Selbsthilfe wenden sich an die Parteispitzen von CDU, CSU und SPD.

Kinder können ihre Rechte nicht allein wahrnehmen, sie müssen auf die besondere Fürsorge durch den Gesetzgeber vertrauen. Die Diskussion der letzten Monate über eine Reform der Pflegeberufeausbildung hat etwas Wesentliches aus dem Blick verloren: das Wohl der zu Pflegenden.

Die Zukunftssicherung einer guten Pflege auch für Kinder sieht anders aus.

Dr. Karl-Josef Eßer, Generalsekretär der DGKJ

Dr. Karl-Josef Eßer, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), kritisiert das Vorgehen der Politik:

„Das aktuelle Vorhaben, das Gesetz nun im Koalitionsausschuss zu beraten, lässt vermuten, dass die sachlichen Argumente von Kinderkrankenpflegenden, Kinder- und Jugendärzten und Eltern auch weiterhin konsequent überhört werden. – Die Zukunftssicherung einer guten Pflege auch für Kinder sieht anders aus.“

Diese Befürchtung wird von nahezu allen, die tagtäglich Kinder und Jugendliche medizinisch versorgen, geteilt. In einem Offenen Brief wenden sich jetzt 33 Verbände und Organisationen rund um die Kinder- und Jugendmedizin und aus der Eltern-Selbsthilfe an die Parteispitzen von CDU, CSU und SPD. Darin kritisieren sie den Umgang mit dem Pflegeberufereformgesetz und fordern eine sachliche und fachorientierte Prüfung der Reformansätze.

In dem Offenen Brief wird auch ein Lösungsvorschlag genannt, der für die Pflege kranker Kinder eine Ausbildung vorsieht, die 50 % der Zeit in Theorie und Praxis spezifisch für die Kinderkrankenpflege investiert. Dies entspräche einem Modell mit zwei Jahren gemeinsamer Ausbildung mitsamt Kinderkrankenpflege und einem Jahr Spezialisierung.

Dr. Eßer fasst das Ziel der Unterzeichnenden zusammen: „Wir fordern eine Reform der Pflegeberufe, die unabhängig von politischen Erwägungen auch die Bedürfnisse kranker Kinder und die Qualität der Kinderkrankenpflege im Blick hat.“

  • Den Offenen Brief können Sie hier als PDF aufrufen und herunterladen.

Dr. Sybille Lunau Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitDeutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ)

Tel: 030 3087779-14

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