Julius Strauß
Dr. med., Kinderarzt
Stadt / Region | Mannheim |
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Adresse | N 2, 9 |
Geburtsdatum | 29.09.1875 |
Geburtsort | Ulm |
Geschlecht (männlich/weiblich) | männlich |
Sterbedatum | nach 09/1942 |
Sterbeort | Auschwitz |
Schicksal | Deportation |
Biografische Angaben | Approbation 1898, Dissertation Freiburg 1898. Ausbildung offenbar in München, von dort 1901 Niederlassung in Mannheim. Kriegsteilnehmer I. Weltkrieg. „Vater wurde im 1. Weltkrieg als Stabsarzt an der Somme verschüttet und leitete nach schwerer Verwundung Lager in Rumänien in verantwortungsreicher und gefährlicher Stellung. Wir hatten den Eindruck, daß diese Zeit seine so positive Einstellung zur ‚Heimat’ (wie man damals noch fest glaubte) verstärkt hat - und damit sein Entsetzen über das was später geschah.“ RMK 1937 ohne jüdische Kennzeichnung. DGfK MV Austritt 25.01.1936 „aus bekannten Gründen vorläufig.“ Erteilt im Jüdischen Lehrhaus Unterricht in Säuglingspflege u.-ernährung. Nach Novemberpogrom 1938 „Schutzhaft“ in Dachau, kam „völlig verändert“ zu seiner Tochter Liselotte Grünwald nach Stuttgart; „daß alles das möglich war, er konnte es nicht verstehen“. 22.10.1940 Deportation nach Gurs, dort ärztlich tätig. Später offenbar Hafterleichterung in einem Nebenlager: „Kinder-Strauss ist liberiert, nicht weit von hier. Er hatte einige Monate in Marseille auf Visum & Ausreise gewartet; wie viele Hunderte vergeblich ...“ (Brief Neter an Einstein, s. d.). 04.09.1942 meldet er sich freiwillig als Transportarzt bei der Deportation seiner Frau Regine (Lili), geb. Schweitzer (* 31.08.1884) nach Auschwitz. |
Quellen | StA; GV; PäA; Mittlg. Dr. Lotte Gruenwald (Tochter); Gawliczek; Mann; Fliedner; Mey. |