Erich Aschenheim
Doz. Dr. med., Stadt-Med.Rat, Kinderarzt
Stadt / Region | Remscheid |
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Adresse | Alleestr. 85 |
Geburtsdatum | 04.02.1882 |
Geburtsort | Berlin |
Geschlecht (männlich/weiblich) | männlich |
Sterbedatum | 04.05.1941 |
Sterbeort | Krailling |
Schicksal | Suizid |
Biografische Angaben | Studium in München, Berlin, Dissertation München 1906, Approbation 1907. 1907-09 Univ. Kinderklinik München (Pfaundler). 1909-12 Univ.Kinderklinik Heidelberg (Moro). 1912-14 Städt. Säuglingsheim Dresden (Rietschel). 1914-21 Oberarzt Kinderklinik Med.Akademie Düsseldorf (Schloßmann), Kriegsteilnehmer I. Weltkrieg. Herbst 1921 Stadtarzt in Remscheid, gemeinsam mit der jüd. Stadtzahnärztin Dr.Minna Cohn (1890 - ?) für die Gesundheitsfürsorge der Stadt zuständig. Konzentration auf Kleinkinder und Schulkinderfürsorge, Gründung einer Säuglingsklinik und eines Kleinkinder- und Rachitikerheims. 1921-33 Dozent an der Westdeutschen Sozialhygienischen Akademie Düsseldorf; Spezialgebiete „Soziale Kinderheilkunde“, Organisation des Fürsorgewesens. Autor i.d. von Benno Chajes (s. Flora Chajes) hrsg. Zeitschrift für Schulgesundheitspflege und Soziale Hygiene. Mitarbeit bei der Gesundheitsausstellung „Gesolei“ 1926 in Düsseldorf. 1933 beurlaubt, 23.03.1934 Entlassung. Niederlassung in Krailling in Oberbayern als prakt. Arzt. RMK 1937 +: Stadt MR im Ruhestand, Krailling (Post Planegg), Georg Schuster-Str. 26. DGfK MV 1933 angekreuzt, 1935 gestrichen, Austritt 06.01.1936. Versuch einer Emigration, Fragebogen 20.11.1934 bei SPSL. Nach dem Approbationsentzug vom 30.09.1938 Einweisung eines „arischen“ Arztes in die Praxis. 10.11. Verhaftung in München „auf Grund der allgemeinen Aktion“, Verbringung in das Polizeigefängnis Düsseldorf. 22.11. Entlassung, Rückkehr nach Krailling. Bürgermeisteramt Krailling 24.11.1938: „Betr. Jude Aschenheim ... Der neue Arzt kann die Praxis nicht eröffnen, da keine passende Wohnung für ihn ermittelt werden kann ... Inzwischen wurde nun die Judenaktion vollzogen, wobei der Jude Aschenheim am 10. November 1938 morgens nach Düsseldorf verreiste. Seine Frau mit den beiden Kindern, die eine Arierin ist, weilt ebenfalls nicht mehr hier ... bitte ich mir mitzuteilen, ob auf Grund der vollzogenen Judenaktion die erwähnte Wohnung des Juden Aschenheim ohne irgendwelche gerichtliche Maßnahme bezogen werden kann ...“. 04.05.1941 Suizid. |
Quellen | StA; GV; Displ; Gemeindearchiv Krailling; SPSL 466/2; Renner; Bilstein; RAR. |