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Hugo Falkenheim

Geh.Rat Prof. Dr. med., Internist, Kinderarzt


Stadt / Region Königsberg/Kaliningrad
Adresse Henschestr. 12
Geburtsdatum 04.09.1856
Geburtsort Preußisch-Eylau
Geschlecht (männlich/weiblich) männlich
Sterbedatum 22.09.1945
Sterbeort Rochester/N.Y.
Schicksal Emigration
Biografische Angaben

Vater von Curt Hermann Falkenheim. Studium in Straßburg, Königsberg. Approbation 1880, Dissertation Königsberg 1881. 1881-82 Studien in Wien und Leipzig. 1882-86 Med. Univ. Klinik Königsberg (Naunyn), 1885 Habilitation f. Innere Med. 1885-1935 Leiter d. Inneren Abt. u. Kinderstation am St. Elisabeth-Krankenhaus. Zunehmendes Interesse für d. Kinderheilkunde, ab 1888 mit der Vertretung dieses Faches beauftragt. Eröffnung einer Poliklinik für Kinderkrankheiten, 1895 Anerkennung als Universitätsanstalt, 1896 a.o. Prof. f.Kinderheilkunde. „Friedrich Althoff, der allmächtige Ministerialdirektor im preußischen Kultusministerium machte ihn, wie man sagte, dem Drucke der Falkenheimschen Verwandten nachgebend, zum Arzt für die Kleinen und zum Professor für Kinderheilkunde an der Universität Königsberg. Allerdings war eine Bedingung damit verbunden. Falkenheim sollte in seinen Kreisen das Geld für die Errichtung einer Kinderklinik aufbringen. Das dauerte lange, aber es gelang“ (Rosenbaum). Publ. zum Problem d. Amaurotischen Idiotie (Tay-Sachs). Organisation d. Säuglingsfürsorge in Ostpreußen; 1907 Gründung eines Vereins „Säuglingsschutz“ zur Errichtung eines Säuglingsheims bzw. Kinderklinik. 1916 Eröffnung d. Univ.Kinderklinik, Ernennung zum Geh. Medizinalrat. 1921 o.Prof. für Pädiatrie, Direktor d. Univ. Kinderklinik. 1924 Emeritierung, 1926 Ruhestand. Kriegsteilnehmer I. Weltkrieg, 1922 Generaloberarzt d. Reserve. Seit 1897 Mitglied, später Vorstand d. Jüd. Gemeinde. 1908 Gründer u. Vorstand d. C.V.-Ortsgruppe Königsberg (Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens). RMK 1937+, DGfK MV 1933 angekreuzt, bis 1938 geführt, dann gestrichen. 1935 aus d. Leitung d. Elisabeth-Krankenhauses entlassen. Behielt bis 1941 Vorsitz d. immer kleiner werdenden jüd. Gemeinde; „mit einer achtunggebietenden Haltung und mit eiserner Energie sorgte der fast Achtzigjährige für die Auswanderung des allergrößten Teils seiner Gemeinde“ (Rosenbaum). Nach dem Novemberpogrom 1938 kurzfristig Gestapohaft. Oktober 1941 (85jährig) mit seiner Ehefrau in einem Sammeltransport in verschlossenen Waggons nach Barcelona gebracht; von dort mit Frachtdampfer nach Havanna/Cuba. Nach 11 Monaten Übersiedlung zu seinem Sohn nach Rochester/N.Y. „Sie trugen noch den Judenstern und verteidigten die Angehörigen der jüdischen Gemeinde gegenüber mit Mut und Würde bis zu ihrer Abreise“ (Jacoby).

Quellen GV; Fischer; Walk; BHE; Kröner.; Schüler-Springorum; Rosenbaum; Jacoby; Altpreuß.Biogr. III, 901; Voswinckel; RAR.

Abkürzungen, Literatur, Quellen:

Bibliographische Hinweise und Erläuterungen zur Datenbank

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