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Ernst Freudenberg

Prof. Dr. med., Kinderarzt, Direktor d. Univ.-Kinderklinik


Stadt / Region Marburg a.d. Lahn
Adresse Deutschhausstr. 14
Geburtsdatum 24.06.1884
Geburtsort Weinheim/Baden
Geschlecht (männlich/weiblich) männlich
Sterbedatum 07.06.1967
Sterbeort Basel
Schicksal Emigration
Biografische Angaben

Studium in Leipzig, München. Approbation 1911, Dissertation München 1911. Selbst nicht jüdischer Herkunft; verheiratet mit Ida Siegheim (1887-1951), 1910 getaufte Jüdin. 1911-12 Poliklinik Univ.-Kinderklinik München (Pfaundler/Moro). 1912 Biochemisches Institut d. Univ. Straßburg (Hofmeister). 1912-22 Univ.-Kinderklinik Heidelberg (Moro), Kriegsteilnehmer I. Weltkrieg, 17 Habilitation, 1920 Oberarzt 1922 a.o. Prof. Wiss. Schwerpunkte: Physiologie und Pathologie der Verdauung, Rachitis, Tetanie. 1922-38 o.Prof. und Direktor d. Univ. Kinderklinik Marburg. 1929 Vortragsreise in den USA. RMK 1937, DGfK MV Austritt 25.01.1939. 30.09.1937 Versetzung in den Ruhestand wegen „nichtarischer“ Herkunft der Ehefrau Ida, geb. Siegheim. 1938 Ruf auf den päd. Lehrstuhl der Universität Basel, Versuch der Verhinderung durch Einzug des Passes. Möglichkeit der Rufannahme erst durch Intervention des schweizerischen Gesandten und nach Zahlung der „Reichsfluchtsteuer“. Direktor d. Univ. Kinderklinik Basel bis 54. Wiss. Schwerpunkte: Rachitis, Tetanie, Spasmophilie, Immunologie. Okt. 1938 Übernahme der Redaktion der „Annales Paediatrici“ als Nachfolge des „Jahrbuchs für Kinderheilkunde“, dessen jüdischer Herausgeberverlag S. Karger ebenfalls nach Basel emigriert war. Wütender Protest des antisemitischen Vorsitzenden der DGfK, Franz Hamburger (Wien), und Aufforderung an die „reichsdeutschen“ Mitglieder, die Zeitschrift nicht zu beziehen. „Dem Mut und dem Organisationstalent Freudenbergs war es zu verdanken, daß die Zeitschrift zwischen 1938 und 1945 als einzige jüdischen Emigranten die Möglichkeit bot, in ihrer Muttersprache zu publizieren“ (Lennert). Zahlr. internat. Ehrungen. Ehrenmitglied DGfK 1954. Dres.h.c. 61 München 61, Würzburg 1962, Marburg 1965.

Quellen Bernhard 2001.

Abkürzungen, Literatur, Quellen:

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