Suchergebnis der Datenbank Jüdische Kinderärztinnen und -ärzte



Robert Nußbaum

Dr. med., prakt. Arzt und Kinderarzt, Stadtarzt


Stadt / Region Minden i.W.
Adresse Stiftstr. 9
Geburtsdatum 30.05.1892
Geburtsort Straßburg
Geschlecht (männlich/weiblich) männlich
Sterbedatum 14.04.1941
Sterbeort KZ Sachsenhausen
Schicksal Deportation
Biografische Angaben

Studiumbeginn vor 1914, Kriegsteilnehmer I. Weltkrieg, 19 Beendigung d. Studien in Tübingen, Approbation 1919. 1919-22 Krankenhaus Esslingen a.N. 1922-23 1. Assistenzarzt beim Säuglings- u. Kinderschutz Dortmund. Aktive Teilnahme am passiven Widerstand gegen die französische Besetzung des Ruhrgebietes, drohende Verhaftung. März 1923 Übersiedlung nach Minden. Mitglied SPD u. Wandervogelbund. Ab 1923 neben der Praxis Tätigkeit als Stadtarzt, Armenarzt, Gerichtsarzt d. Versorgungsgerichts. Publ. über d. Kinderelend im Ruhrgebiet. Organisation einer Kinderspeisung für arme Familien. Verheiratet mit Nichtjüdin. RMK 1937+, DGfK MV geführt bis 1938, dann gestrichen. 1937 Denunziation wegen angebl. Beleidigung von Kollegen, [RAR: „hat sich in beleidigender und herabsetzender Weise über Kollegen geäußert“], Verurteilung zu Geldstrafe, während d. Revisionsprozesses „Schutzhaft“. Juli 1937 Behauptung einer psych. kranken Pat., er habe sie zu intimem Verkehr überredet. März 1938 Verurteilung wegen des Tatbestandes der „Rassenschande“ zu 3 Jahren Zuchthaus, Mai 1938 Aufhebung des Urteils durch das Reichsgericht. Revisionsverhandlung in Bielefeld zwei Tage nach dem Novemberpogrom, Bestätigung des Urteils, keine Entlassung. Zahlreiche Rettungsversuche der Ehefrau u. d. Familie, 1940 Gnadengesuch. Nach Verbüßung d. Zuchthausstrafe 14.02.1941 Überführung in das KZ Sachsenhausen bei Oranienburg. Letzte Nachricht vom 13.04.1941.

Quellen StA; PäA; Kazir; RAR.

Abkürzungen, Literatur, Quellen:

Bibliographische Hinweise und Erläuterungen zur Datenbank

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