Suchergebnis der Datenbank Jüdische Kinderärztinnen und -ärzte

1908-14 Studium in Prag, Wien. Promotion Deutsche Medizinische Fakultät (DMF) Prag 1914. Kriegsteilnehmer I. Weltkrieg. 1919-20 Univ. Kinderklinik Berlin (Czerny); 1920-31 II. Kinderklinik DMF (Landes-Findelanstalt) Prag (Fischl). 1932 stellvertr. Direktor, 1937-39 Ordinarius und Direktor. 1924 Habilitation. Wiss. Schwerpunkte: Tuberkulose d. Kindesalters, Säuglingsernährung, congenitale Lues, soziale Pädiatrie. 1937 u.a. Mitglied d. Beirates f. Heil- und Humanitätsanstalten beim Gesundheitsministerium, Präsident der von ihm mitbegründeten Deutschen Pädiatrischen Gesellschaft in der Tschechoslowakei. Präsident d. Jahrestagung der DGfK in Prag 1937. Mitglied d. pädiatr. Studienausschusses d. Internat. Krankenhausgesellschaft. Mitglied DGfK, MV 1933 angekreuzt, 1938 gestrichen. Entlassung zum 1. 2.[!] 1939. April 1939 vergeblicher Versuch der Emigration nach England. 18.10.1939 Genehmigung für einen Aufenthalt in Norwegen, vom Gesundheitsministerium aufgefordert, sich für den Direktor der Univ.-Kinderklinik Oslo zu bewerben. Nicht mehr möglich wegen der deutschen Besetzung Norwegens. Forschungstätigkeit Tbc. für den Oslo Council of Health. 25.10.1942 Verhaftung durch die Norwegische Staatspolizei auf Anordnung der Gestapo, 27.10. KZ Berg bei Tonsberg. Darf auf Intervention des Roten Kreuzes im Krankenraum behandeln. 28.11. Verbringung auf den Dampfer „Donau“, zusammen mit der am 27. in Oslo verhafteten Ehefrau. Deportation via Stettin nach Auschwitz. Ermordung der Ehefrau.

14.7.1943 Postkarte aus dem Zwangsarbeitslager Auschwitz III (Buna Monowitz) an SPSL mit Angabe der Adresse (Haus 19, Arbeitslager Monowitz bei Kattowitz). Bemühungen von SPSL, Prof. Goldschmidt (Oslo) und des Czech Refugee Trust Fund in England, E. frei zu bekommen (Sohn Angehöriger der engl. Luftwaffe).

19.8.1943 persönliche Intervention Prinz Karl von Schweden über das Schwedische und Deutsche Rote Kreuz. Antwort DRK: „...das jüdische Ehepaar Berthold und Ottilie Epstein sind in Ostgebieten zum Arbeitseinsatz gebracht. Auswanderung aus grundsätzlichen Erwägungen nicht möglich.“

1945 “after more than 2 years mental and physical sufferings” Befreiung durch die Rote Armee. Sanitätsoffizier in der Tschech. Armee. Vergeblicher Versuch, nach England zu gelangen (SPSL: „Med. terribly overcrowded“). Später bis zu seinem Tode Leiter der Kinderabt. des Krankenhauses Bulovka (Prag).